Freitag, 22. September 2017

Um halb acht werde ich leicht fröstelnd wach. Ich schnappe  mir meine Klamotten und gehe duschen.  Wir frühstücken im Licht der aufgehenden Sonne, die ihre Strahlen durch das Blätterdach der Birken schickt. Tobias wischt den Fußboden, ich nehme Strom und Wasser ab. Dann füllen wir den Frischwassertank wieder auf.

Der Sonne entgegen

Unsere Route führt uns nach Süden, statt dichter Laubmischwälder bestimmen nun Ackerbau und Viehzucht das Landschaftsbild. Die Sonne scheint vom fast wolkenlosen Himmel, als wir über die Confederation Bridge die Northumberland Strait überqueren und nach Prince Edward Island (kurz: P.E.I. oder ì.P.E.) gelangen. Das 14 Kilometer lange Bauwerk wurde 1997 fertiggestellt und die Maut wird erst bei der Rückfahrt fällig.

Summerside


An der Küste entlang geht es nach Westen bis Summerside. Wir schlendern durch den Ort, das angepeilte Hummerrestaurant hat wegen einer internen Feier  geschlossen. Am Hafen nehmen wir im Sharkey’s auf der Sonnenterrasse Platz. Die Wespen umschwirren uns wie Mücken das Licht. Es gibt Lachs in Ahornsirup-Whiskey-Soße – grandios. Wir ziehen unsere Jacken aus, ich habe bereits einen leichten Sonnenbrand auf den Wangen. Erst jetzt realisiere ich, dass wir uns ja in einer anderen Zeitzone befinden und es bereits drei Uhr ist…

Mont-Carmel


Es geht weiter Richtung Westen bis zur Notre-Dame-du-Mont-Carmel. Aufgrund von Arbeiten an der Kirche ist das Betreten derzeit nicht erlaubt, wie uns die Dame vom Haus gegenüber sagt – einen Schlüssel hätte sie. Beim Friedhof sind wir beide der Meinung, dass man definitiv schlechter liegen kann… Die Sonne brennt vom Himmel, wir fahren weiter. Das Angebot des Walmarts überfordert uns ein wenig, zumindest bekommt Tobias hier ein zweites Kopfkissen.

Prince Edward Island National Park

Im Nationalpark angekommen sollen wir uns erst einen Stellplatz suchen, dann zurückkommen und bezahlen. Der Rezeptionist malt in aller Ruhe auf einer Übersichtskarte alle freien Stellplätze an. Wir nehmen A61 und ich laufe zurück, um den Platz zu bezahlen. Das Wäschewaschen entpuppt sich als kleine Herausforderung: Es gibt keinen Waschmittelautomat und an der Rezeption ist alles ausverkauft. Die Kochwäsche ist bereits im 2$-Waschgang, als eine Frau, die ihre Wäsche in den Trockner gibt,  uns Waschmittel  anbietet. Also  kommt auch noch die farbige Wäsche in die Trommeln. Wir nutzen die letzten Sonnenstrahlen für einen Gang zum Strand. Überall wird gegrillt oder zumindest am Feuer gesessen. Die Sonne sinkt wie ein glutroter Ball ins Meer. Wir stopfen die Wäsche in den Trockner und begeben uns zurück zum Wohnmobil.

Kein Lager ohne Feuer

Tobias schnippelt Salat und betätigt sich als Feuerteufel. Beim zweiten Versuch brennt in der alten LKW-Felge ein kleines Feuerchen. Im Schein der Außenleuchte unseres RVs essen wir zu Abend. Zum Nachtisch gibt es Blaubeertörtchen, die sich in der Mikrowelle rasch erwärmen lassen. Tobias spült und ich hole die Wäsche aus dem Trockner. Wir sitzen noch eine Weile bei Wein und salzigem Popcorn zusammen, bis es Zeit fürs Zähneputzen ist.

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