Sonntag, 17. September 2017

Um sechs Uhr bin ich wach und lese. Wir stehen gegen halb acht auf. Tobias nutzt die Dusche im Wohnmobil, ich gehe in die Waschräume bei der Rezeption. Dort treffe ich eine Frau aus B.C., die für acht Wochen mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Sie und ihr Mann sowie Freunde waren bereits auf P.I.E. (Prince Edward Island) und hat ein paar Tipps parat.

Sonntagsfrühstück

Ich koche Eier und decke den Tisch – Dank Tobias‘ Kofferinhalt sogar mit Stofftischdecke. Wir frühstücken in aller Ruhe und machen uns fertig für den Tag. An der Bushaltestelle treffen wir die Frau vom Duschraum nebst Mann und Freunden wieder. Gemeinsam fahren wir mit der Linie 1 rund 45 Minuten bis zum Fähranleger. Am Wochenende zahlt man weniger: Für 2,- $ kommen alle über 24 Jahren ganz schön weit. Die Straße scheint endlos, irgendwann biegen wir ab und pittoreske Häuschen säumen die Straßen. Die Fährüberfahrt kostet 7 $ pro Person hin und zurück. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten, das schafft auch mein Magen.

Sonntagsmesse

Tobias jagt im Stechschritt die Straßen hinauf. Als ich frage, warum wir eigentlich gerade so gehetzt unterwegs sind kommt die Antwort – in zwei Minuten beginnt der Gottesdienst. Schon beim Betreten der Kirche wird mir schwummerig – nicht schon wieder… Ich verabschiede mich nach guten 20 Minuten und lege mich draußen im Park auf die Bank. Nach der Messe gehen wir ins Lokal gleich nebenan – nach einem Lachsfilet mit Reis und Gemüse sowie einem Ahornsirup-Kuchen spielt der Kreislauf wieder mit und wir erkunden die Stadt.

Sonntagsausflug

Die Altstadt innerhalb der Stadtmauern ist malerisch, hier herrscht französicher Flair und Straßenkünstler säumen die schmalen Gassen. Von Karrikaturen bis zur abstrakter Malerei ist alles dabei. Am Platz vor dem Château Frontenac – dem meistfotografierten Hotel der Welt – versucht ein Einradfahrer die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zu ziehen. Kleine Pavillons mit grün-weißen Dächern laden zum Verweilen ein. Ein Holzsteg führt durch die Baumwipfel, immer mit Blick auf den St.-Lorenz-Strom. Wir erreichen wieder die Altstadt, schlendern weiter vorbei an kleinen Lädchen und zahlen den stolzen Betrag von rund 25 $ für einen Cappuccino, einen Kakao und zwei Stückchen Kuchen.

Sonnenuntergang

Durch malerische Gässchen führt uns der Weg zurück zum Fähranleger. Sie fährt um 17.30 Uhr ab und unsere Bekannten vom Campingplatz sind auch darin. Der Bus lässt nicht lange auf sich warten und bringt uns zurück. An Abendessen ist nicht zu denken, ich esse lediglich den letzten Rest Salat vom Vortag. Nach einer Runde Zehntausend ist es genug, die Bücher werden rausgekramt. Es kühlt ab und der Tag neigt sich dem Ende entgegen.

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