Samstag, 16. September 2017

Ich werde um fünf Uhr wach und kann nicht mehr einschlafen.  Zunächst lese ich ein bisschen, dann schreibe ich Tagebuch. Ich versuche noch ein bisschen zu dösen, was mir bis 7 Uhr, als der Wecker klingelt, nur leidlich gelingt. Wir machen uns fertig und frühstücken. Es ist recht voll und sehr wuselig. An der Rezeption können wir unser Gepäck abgeben.

Gottesdienst

In der Basilika Notre Dame begeben wir uns zum Haupteingang. Die beiden Damen wiederholen gebetsmühlenartig, dass der einzige Gottesdienst heute um 10 Uhr mit einer Gruppe stattfindet, ebenso gebetsmühlenartig sagt Tobias, dass er aber gestern für neun Uhr eine Messe angekündigt habe. Schließlich kommt eine Küsterin und bereitet die kleine klimatisierte Kapelle vor. Während des Gottesdienstes kommt eine Frau und feiert mit uns, die Taizé-Lieder kennt sie und singt mit. Wie anders der Kirchenraum ohne die Beleuchtung von gestern wirkt! Auf der Rückseite der Kirche befindet sich noch eine kleine Kapelle mit einer beeindruckenden Wandskulptur aus Bronze.

Mont-Royal


Wir schlendern durch die Gassen und nehmen jede Kirche mit. Überall scheinen sie  Probleme mit der Belüftung zu haben – die Luft ist zum Schneiden dick und es ist schwülwarm. Auch draußen herrschen sommerliche Temperaturen. Der Aufstieg zum Mont-Royal fällt mir schwer, wir pausieren an einem kleinen Park. Die Pause dauert an und schließlich haben wir nicht mehr ausreichend Zeit, den Berg zu erklimmen. Es geht zurück zum Hotel, wo wir uns ein Taxi bestellen. Der Taxifahrer telefoniert die ganze Zeit und vergisst sogar zunächst, das Taximeter anzustellen.

Cruise Canada

Aufgrund einer Straßensperrung erreichen wir mit 10 Minuten Verspätung die Vermietstation. Das Ehepaar vor uns wird ausgiebig in die Besonderheiten des Wohnmobilurlaubs eingewiesen. Nach rund 30 Minuten Wartezeit kommen wir dran und gucken uns gemeinsam alle Schrammen des Wagens an. Die Tür ist noch defekt und wird repariert. Wir räumen alles  ein und verstauen Tobias’ Koffer im Wandschrank. Dann geht es los. Bei der ersten Bremsung an der Ampel – die natürlich auf der anderen Seite der Kreuzung hängt – kracht es und der Koffer liegt auf dem Boden.

Hunger!

Das Navi tut nicht das, was es soll, wir sind ein bisschen zu weit nördlich unterwegs, das Lenkrad ist zu hoch eingestellt, ich habe Hunger – eine gaaaanz unglückliche Kombination. Irgendwann fahre ich einfach auf einen großen McDonalds Parkplatz. Hauptsache Nahrung! Gleich geht es mir besser und wohlgestimmt versuche ich, den Koffer noch ein bisschen besser zu fixieren, klappt aber nicht so ganz. Ich will schon gerade eine Vermisstenmeldung aufgeben, da erscheint Tobias und wir starten einen neuen Versuch, nach Quebec zu fahren. Sein Navi tut, was es soll und immer schön mit 100 fahren wir gen Osten. Gut, dass ich irgendwann auch checke, dass sie mit “Min 60, max 100” km/h meinen und nicht mph – was mein Tacho  anzeigt… Und ich wundere mich über gerade mal 60 fahrende Autos vor mir… Dumdidum. Alles gut gegangen.

Großeinkauf

Ich experimentiere mit dem Tempomat. Je weiter wir nach Osten kommen, desto weniger Autos sind auf der Straße unterwegs, desto mehr “Cruising”-Feeling stellt sich ein. An den Ufern des St. Lorenz-Stromes zeigen zahlreiche Bäume bereits ihr buntes Herbstkleid. Kurz vor Quebec kaufen wir ein, neben Lebensmitteln für die nächsten Tage auch Spülmittel und Schwämme. Halt was man so braucht. Es ist nach 20 Uhr, als wir am Campingplatz vorbeifahren. Links abbiegen war Fehlanzeige. Also fahren wir ein Stück weiter und fahren dann einmal um den Block. Die Frau an der Rezeption ist ein bisschen irritiert über unsere späte Ankunft, erklärt uns dann aber bereitwillig, wo wir parken dürfen.

Nachtmahl

Nachdem uns erst das Wasser um die Ohren flog (man sollte so Anschlussschläuche auch richtig festdrehen, Anna!), spülen wir alles  einmal durch. Das Trockentuch bleibt seinem Namen treu und bleibt es auch – frisch aus der Verpackung wird das nichts mit dem Ab-trocknen. Tobias schnippelt Salat, ich bemühe mich mit Zewa um trockenes Geschirr. Es gibt Salat mit Fetakäsewürfeln und Dressing aus der Flasche. Schmeckt aber. Zum Nachtisch einen Tee für Tobias und Kekse. Wir packen Koffer und Rucksack aus und machen uns fertig für die Nacht.

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