Montag, 18. September 2017

Nach einer Nickel-Dusche (passt genau mit einseifen und abbrausen!) gibt’s Frühstück. Unter anderem muss ja der Kuchen weg, den wir gestern im Café nicht aufessen konnten. Wir machen das Wohnmobil startklar und ich melde uns ab. Die Frau an der Rezeption meint, wir sähen so frisch aus und munter – das sollten wir uns bitte weiterhin behalten. Enjoy your life!

A penguin is watching you

Ab sofort fahren vorne hinter der Windschutzscheibe zwei Pinguine mit. Ein großer und ein kleiner. Manchmal schauen sie auch sehnsüchtig anderen Pinguinen hinterher, die schneller unterwegs sind als wir. Wir fahren zum Supermarkt und sind völlig überfordert mit der riesigen Auswahl. Schließlich haben wir so  gut wie alles und fahren weiter – Propangas tanken, denn sonst gibt es kein Abendessen! Schließlich haben wir richtig an der Säule geparkt und die nette Dame von der Tankstelle tankt auf. So gerüstet machen wir uns auf den Weg gen Osten.

Den St. Lorenz Strom im Blick

Mal auf der 20, mal auf der 132 – aber immer mit Blick auf den Strom  – fährt Tobias weiter. Geplant ist eine Wanderung im Parc national du Bic. Der gehört aber nicht zum freien Eintritt, weil  er kein staatlicher Park ist. 8$ pro Person sind uns für eine Wanderung im Nebel aber zu viel  und wir fahren weiter. Hätte ich unseren Automatik-Wagen damals so hochtourig gefahren, hätte Papa mir die Leviten gelesen. Nun leide ich innerlich mit und hoffe, dass das Getriebe hält (man hat so seine Erfahrungen mit Cruise America gemacht…).

Im Fokus

Das Spiel „Kreuz/Bildstock (5 Punkte) – Kapelle (10 P.) – Kirche (20 P.) – Kathedrale/Basilika (50 P.)“, das wir seit Samstag spielen, kann ich nicht mehr gewinnen, Tobias ist in der Regel der erste, der was  davon sieht und die entsprechenden Punkte einheimst. Die penibel geführte Strichliste wird bei ihm immer länger, meine stagniert eher. Bis zum Abend kann ich folgende Bilanz vorweisen: 15 Kreuze (Tobias 11), 4 Kapellen (Tobias 5), 19 Kirchen (Tobias 32), 0 Kathedralen (Tobias 1). Ich frage mich, ob ich allgemein nicht genügend Fokus auf eine bestimmte Sache legen kann oder nur hierbei nicht. Oder ob ich eher stets das „große Ganze“ betrachte und mich nicht in Kleinigkeiten verliere.  Bin mir unschlüssig, was davon ich positiv und was negativ sehe.

Weitsicht

Der Strom wird breiter und die Straße schlängelt sich am Ufer entlang. Rechts ragen steile Klippen, zum Teil dicht bewaldet, in den Himmel, links liegt direkt das Wasser. Wir machen nur noch eine kurze Pause beim Canadian Tire und zum Teetrinken, dann geht es zügig bis zum Campingplatz. Es ist kurz vor sieben, als wir eintreffen. Die Rezeption ist verwaist, man soll sich einfach einen Platz aussuchen und einen Zettel hinterlassen. Gesagt, getan. Wir wählen einen Platz mit Blick aufs Meer, denn als Strom geht das Wasser hier in Mont-Luis vermutlich nicht mehr durch. Als ich von der Toilette zurückkomme, hat Tobias gerade mit der Platzwartin Kontakt aufgenommen und geht mit zum Bezahlen –  25$ inkl. Strom, Frisch- und Dreckwasser. Läuft.

Das Auge isst mit

Ich schnippel Pilze klein, eine Zwiebel und Knoblauch. Gerade, als das Nudelwasser kocht, kommt Tobias zurück und zaubert eine Sauce. Zum Nachtisch gibt es Vanillejoghurt und zum Blogschreiben und Lesen nochmal Popcorn mit Ahornsirup und Salzkaramell.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert