Heute will ich euch den gestrigen Abend mal nicht vorenthalten. Erst wurde in der Lounge das Fenster geschlossen, Begründung: Es wird kalt. Habe ich noch nichts von gemerkt, aber gut. Kurz darauf wurde der Ofen geschürt und verbreitete noch mehr Wärme. Ich sitze lesend am Fenster und beobachte den Sonnenuntergang – Wahnsinn! Dem Treiben wird ein jähes Ende bereitet, als man die Vorhänge vor die Fenster zieht. Nunja. Bevor ich ins Bett gehe, geht’s nochmal raus – und das hat sich gelohnt. Einen so klaren Nachthimmel gibt es vermutlich nicht überall zu bestaunen. Ich kenne hier auf der Südhalbkugel zwar die Sternenbilder nicht, aber es ist atemberaubend schön.
Jeden Morgen ist Welturaufführung
7 Uhr scheint meine Zeit zu werden. Duschen und ab in die Lounge, da sich nur dort Steckdosen befinden (verstehe ich zwar nicht, aber gut). Die Vorhänge sind zurückgezogen und der Blick liegt frei auf den erwachenden See. Nebelschwaden wabern im diffusen ersten Licht des Tages über die spiegelblanke Oberfläche. Sprachlos.
In einer Tour
Noch ist nicht viel los auf den Straßen, ich komme gut voran. Eine Zufahrt zu einem Weingut dient mir als Platz für eine kleine Pause. Gegen Mittag erreiche ich Akaroa. Das Städtchen ist französisch geprägt, die Straßennamen zeigen heute noch davon, auch zahlreiche Restaurants und kleine Läden sind denen in Frankreich nicht unähnlich. Ich schlendere durch die Gassen, entdecke eine kleine Brasserie, in der es noch Mittagessen gibt. Zahlreiche Sitzmöglichkeiten sind im gepflegten Garten verteilt, Rosensträucher säumen die Wege. Der Lachs ist phantastisch! Bei der Delfintour erfahre ich, dass das Wetter heute auf See sehr stürmisch war. Ich solle morgen dennoch vorbeikommen, vlt. muss ich aber die spätere Tour nehmen.
Halfmoon Cottage
Am Abend checke ich im Halfmoon Cottage ein – das wäre ein Traum für Sabine oder Anneli! Zahlreiche Blumen und Sträucher, Obstbäume, ein Gemüsegarten, ein Kräuterbeet, dazwischen zwei niedliche Cottages – eins für die Besitzer, eins für die Gäste. Es ist nicht ausgebucht, daher werde ich vielleicht sogar alleine auf dem Zimmer bleiben. Auf Anraten der Besitzerin mache ich noch einen kleinen Spaziergang, aber da die Flut noch nicht ausreichend zurückgegangen ist, geht der Weg nicht weiter. Zurück am Cottage unterhalte ich mich mit zwei Niederländern, die hier gerade ihren Daueraufenthalt planen und organisieren. Derzeit leben sie von ihrem Ersparten und können hier kostenfrei wohnen, helfen dafür aber im Garten und bei der Gästebetreuung mit. Auf den Deal würde ich mich auch einlassen! Fotos vom Cottage folgen später, hier gibt es nur begrenztes Internet.