Dienstag, 3. März 2015

Toilettenanlage von Hundertwasser

Um Mitternacht bin ich hellwach. So geht’s aber nicht! Nochmal umdrehen. Es ist halb sechs – und ich wieder wach. Ich gebe es auf und lese noch ein bisschen, dann mache ich mich fertig. In der Jugendherberge sehr viele Deutsche – warum müssen wir alle immer an den gleichen Orten Urlaub machen? Auschecken, ein Müsliriegel auf die Hand und los geht es. Die 1 North ist verstopft, es dauert endlos, bis sich die Blechschlange über die Harbour Bridge quält. In der Gegenrichtung sieht es aber noch schlimmer aus…

Einnorden

Das Navi brauche ich nicht mehr, es geht ja immer gen Norden geradeaus. Ein Stück der Route ist mautpflichtig, da fahre ich drum herum. Immer wieder kleine Ortschaften, viele Serpentinen mit langsam fahrenden LKW und Ausblicke wie in Südafrika sorgen für ein langsames Vorwärtskommen.

Bedürfnisse und ihre kleinen Freuden

WP_20150303_001 In Kawakawa verlasse ich den Motorway und biege ab auf die Hauptstraße, wo es zahlreiche freie Parkplätze gibt. Als ich den Schlüssel aus dem Auto ziehen will, habe ich auf einmal nur das schwarze Teil mit dem Öffner in der Hand, der Schlüssel selbst steckt noch. Oh nein!! Ich kann den Schlüssel nicht bewegen, stecke den Rest nochmal drauf, versuche es noch einmal – es funktioniert! Bei näherer Betrachtung stelle ich fest, dass da eine kleine Schraube fehlt. Also Obacht, dass mir nicht ein Teil flöten geht! Ich gehe zu der öffentlichen Toilette, die Friedensreich Hundertwasser gestaltet hat. Natürlich muss ich das erstmal testen… Wieder fällt mir der hohe Anteil deutscher Urlauber auf. Wo kommen die denn jetzt alle bitte her? Ich schlendere die Straße auf und ab, bevor ich mich wieder auf den Weg in Richtung Paihia mache.

Wind und Meer

In Paihia entdecke ich die Jugendherberge auf Anhieb, doch ich fahre erst einmal  vorbei bis zur Tourist-Information. Die Bootstouren durch die Bay of Islands sind mir erstens zu teuer und zweitWP_20150303_025ens heute zu windig – da wird mir bestimmt schlecht. Ich entscheide mich daher für eine kleine Wanderung. Doch zunächst genehmige ich mir “Fish & Chips”. Dann fahre ich ein Stück weiter gen Norden, eine Brücke ist nur von einem Auto befahrbar, in der Mitte gibt es eine kleine Haltebucht, in der man mal eben warten kann. Ein großes Schild weist darauf hin, dass hier “Kiwi-Land” ist und damit Hunde strickt verboten. Im nächsten Visitor-Center frage ich nach dem Weg zu den Haruru-Falls. Die Frau deutet nach rechts und sagt: “Da links.” Ich bin verwirrt und frage nach, sie bleibt dabei. Ich gehe noch verwirrter aus dem Gebäude heraus und wende mich nach links, da ist aber alles gesperrt. Eine Dame, die hinter mit das Gebäude betreten hatte, kommt raus und klärt mich auf: Erst rechts die Straße rauf und dort dann links abbiegen. Alles klar. Ich mache mich auf den Weg.

Haruru Falls Treck

Das Schild sagt, 5 km in 1,5 Stunden. Für einen Weg, man muss ihn wieder zurück. Das dürfte zu schaffen sein. Es ist himmlisch ruhig, nur die Tiere sorgen für reichlich Stimmung im Wald. Die Luft ist schwül-warm, das erinnert mich an die Tour in Costa Rica zu dem Wasserfall. Nur sehr vereinzelt – etwa alle 20 Minuten – trifft man andere Menschen. Ich komme an eine Brücke, die sich über  Neuseeland_0059 einen Fluss spannt und direkt in den Mangroven-Sumpf führt. Das ist wirklich ein bisschen unheimlich. Es gluckst und platscht, zwitschert und rauscht. Faszinierend! Nach über 1,5 Stunden Fußmarsch immer noch kein Wasserfall in Sicht. Eine Dame kommt mir entgegen, sie sagt, sie hätte ein Schild gesehen, auf dem gestanden hätte, dass es ab hier noch 4 km seien. Ich gehe noch 15 Minuten weiter, entschließe mich dann aber, umzukehren. Mein Wasser geht zur Neige und ich merke, dass ich noch nicht zu 100% in dieser Zeitzone angekommen bin. Der Weg zurück bringt mich an meine Grenzen, ich falle ziemlich fertig ins Auto. Nach Cola und einem Müsliriegel geht es mir etwas besser. Langsam fahre ich zur Jugendherberge.

Nachtgeflüster

Ich gehe einkaufen und setze mich dann nach draußen und esse Toastbrot mit Käse, dazu eine Banane und einen Joghurt. Ein bisschen bloggen, ein bisschen lesen. Ein deutsches Ehepaar fragt eine deutsche Backpackerin nach dem Weg zum Supermarkt, wo gerade drei deutsche Jungs herkommen. Ich muss hier weg! Das Zimmer teile ich mir mit zwei Kandadierinnen und einer Engländerin. Die Etagenbetten sind aus Metall und schaukeln arg hin und her, wenn man sich hinaufschwingt…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert