Sonntag, 19. Februar 2012

img_9657001

Um 5 Uhr werde ich wach, anziehen, fertig machen, bezahlen. An einem Blatt sitz ein mächtiger Skarabäus – das Exemplar, das beim gestrigen Abendessen auf meiner Schulter landete, war bedeutend kleiner! Im Boot geht’s bei bedecktem Himmel Richtung „Dorf“. Wir sehen noch einen Tukan, einen Fischotter und ein Brüllaffenbaby – süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß! Am Bootsanleger umpacken, aufs Klo und los. Pinkel- und Essenspause bei einem TruckStop – sehr urig, sehr passend, sehr gut. Zum Fischfilet (Corvina) gibt es Zucchini, Reis, Salat und Kochbananenchips für 10 $.
Um 15 Uhr erreichen wir die Anlegestelle der Einbäume der Bribri-Indianer. Die kleinen Rucksäcke, in denen unser Gepäck für die nächsten Tage verpackt ist, kommen in Plastiktüten und jeweils fünf von uns in ein Boot. Jeder hat eine Schwimmweste zu tragen, ich bekomme Angst. Der Motor schraubt sich durchs Wasser und bringt uns rasch flussaufwärts. An Stromschnellen springt der zweite Mann an Bord von selbigem und zieht das Boot weiter – ich halte mich krampfhaft fest und sterbe fast vor Angst, dabei ist der Fluss nicht tief und laut Sabine ist noch niemand gekentert. Nach einer Stunde Fahrt habe ich wieder festen Boden unter den Füßen, die jedoch so zittern, dass ich meine Hosenbeine nur mühsam angezippt bekomme und beim Schuheanziehen fast umfalle. Zu Fuß geht es durch den Dschungel. WIr kommen an Kindergarten und Schule vorbei, immer mehr Hütten tauchen auf. Die meisten von uns werden im „Frauenhaus“ einquartiert, nur drei Jungs, meine Zimmergenossin und ich schlafen im Haus direkt neben dem Aufenthaltshaus mit Küche. Das kombinierte Klo-Duschhaus steht etwas abseits. Die Dusche erfrischt, wenn man auf dem Klo sitzt, kann man die Kakerlaken begutachten, die sich ab und an durch die Holzwände der Hütte quetschen. Alle Schlaf- und Wohnhütten stehen auf Stelzen, an der Treppe hat man seine Schuhe auszuziehen. Um 19 Uhr wird das Abendessen im Schein einer einzelnen Sparlampe, die Dank Sonnenkollektoren auf dem Dach der Hütte leuchtet, serviert, es gibt eine kleine Portion Reis, Nudeln, Kürbis und Saft. Sabine erklärt uns den Tagesablauf und lässt uns frische Palmenherzen und Araca probieren. Sehr sauer, aber lecker! Wir bleiben noch ein Weilchen sitzen und lassen den Tag Revue passieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert