Montag, 16. Juli 2012

Acht Uhr – und kein Regen! Nanu? Dafür bläst ein kräftiger Wind. Im T-Shirt zum Waschen – keine gute Idee. Also doch die Fleecejacke an. Die beiden kurzen Hosen hätte ich getrost zu Hause lassen können, statt einiger T-Shirts lieber leichte Pullis mitgenommen. Wie man’s macht, macht man’s verkehrt. Im Männerzelt hustet jemand ziemlich kräftig, hoffentlich wird keiner auf den letzten Metern krank. Auf dem Tisch liegt eine leere Rosé-Flasche – wenn der Vorrat an gutem Schwechata-recht-hat-er-Bier aufgebraucht ist, muss anderer Alkohol dran glauben. Der Wind ist eisig, ich ziehe mich mit dem letzten Kind im Wald in die Jurte zurück. Es wird halb elf, ich hole mir was zu essen, Frühstücks gemeinsam mit Daniela. Um ein wenig Aktivität an den Tag zu legen, beschließe ich, die Kinzlrunde zu laufen. Von Eggenberg bis kurz vor Aich, an der Dürren Ager entlang bis Auwiese und zurück zum Zeltplatz. Daniela schließt sich mir an, die anderen liegen alle noch im Zelt. Wir gehen bis Eggenberg und queren die Dürre Ager. Der Weg schlängelt sich durch feuchte Wiesen bis zur Kinzlmühle. Malerisch liegt das gepflegte Gehöft am Bach. Durch einen kleinen Mischwald hindurch erreichen wir die Straße nach Engljähring. Überall wächst Getreide, das sich goldgelb vom strahlendblauen Himmel abhebt. Die Ansammlung typischer Bauernhöfe und Wohnhäuser strahlt Ruhe und Behaglichkeit aus. Durch den Wald geht es bergab zur Aumühle. Sanft schlängelt sich die Dürre Ager durch die Wiesen, am Horizont türmen sich die Wolken vor den Bergen. Gegen Mittag sind wir zurück: man ist gerade erst aufgestanden. Christopher und Maximilian kochen Nudeln, ratzfatz sind sie verputzt. Der Zeltplatz-Shop öffnet und ich erstehe einen Aufnäher. Thomas macht das Schnäppchen des Tages: Ein Handtuch mit zwei Paar Flip-Flops für 5,00 €. Vier Leute fahren einkaufen. Der Himmel reißt auf – Zeit für eine Runde Wikinger-Schach. Daniela und ich gewinnen das erste Spiel, die anderen beiden Partien können Christopher und Florian für sich verbuchen. Die ersten Tropfen fallen, doch es bleibt so gut wie trocken. Die Einkäufer kehren zurück, Christopher und ich machen die Abrechnung – es stimmt bis auf den letzten Cent. Raphael, Mirjam und Florian beginnen mit der Vorbereitung für das Abendessen, die anderen machen sich auf den Weg zur Schnapsbrennerei. Ich setze mich mit meinem Buch in die Sonne. Um 19 Uhr gibt es Abendessen: als Vorspeise klare Gemüsesuppe mit Semmelknödel, zur Hauptspeise Käsespätzle mit Speck und zum Nachtisch Kaiserschmarrn mit Apfelmus und Erdbeermarmelade. Thomas trocknet das Holz rund um die Feuerschale – das wird ein schönes Feuerchen! Die Leiterin Biggi von nebenan kommt vorbei und fragt wegen des Klodienstes. Sie trägt vier Klötzchen, wir kommen ins Gespräch. Das dritte Klötzchen nach drei WBKs und dem ALT, das vierte nach sechs WBKs. Bis halb zehn quatschen wir, dann geselle ich mich zu den Rovern ans Feuer. Ich hole die Gitarre raus und wir singen bis zur Nachtruhe. Da tauchen die neun Rover aus Pulheim auf und setzen sich zu uns. Ich verziehe mich ins Zelt, morgen ist um 8.20 Uhr Abmarsch zum Bahnhof angesagt.

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert