Montag, 24. Juli 2023

Mit einem – wenn auch ziemlich verregneten – Morgengruß aus Deutschland starte ich in den Tag. Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel. Im Frühstücksraum sitzen um halb acht außer mir nur noch zwei Frauen, Lisbeth kocht uns Eier. Sie weist mehrmals darauf bin, doch ordentlich zuzuschlagen beim Frühstück und dem Lunchpaket. Marmelade und Nussaufstrich sind selbst gemacht, so viel kann ich gar nicht essen, wie es mir schmeckt.

Es riecht nach Regen

Vor der Haustür schlüpfe ich in meine Schuhe und es riecht nach Regen. Die beiden Damen haben auch Sorge vor dem Regen, fragen, ob ich auch mit zum Bus Richtung Formarinsee will. Ich verneine, wünsche ihnen einen guten Weg. Die Regenjacke ziehe ich lieber schon an, der Rucksack bekommt seine Regenhülle. Nach wenigen Metern überholen mit zwei Frauen auf Mountainbikes, ein Mann mit Hund kommt uns entgegen. Danach beginnt es zu regnen. Der Weg schlängelt sich durch den Wald, dann geht es abwärts und das auf Asphalt. Nicht so schön, aber es wird bestimmt wieder besser. Nachdem ich gestern den Hochzeitstag meines Bruders komplett vergessen habe, gelobe ich für mich Besserung und fange gleich damit an, in dem ich Christoph zum Namenstag gratuliere.

Getränkehaltestellen

Nach 8,5 km entdecke ich eine überdachte Tränke, in der vier Kisten mit Getränken stehen – ob Bier mit und ohne Alkohol, Radler, Almdudler, Wasser – für 2€ darf man sich bedienen. Ich greife beim Almdudler zu und mache eine frühe Mittagspause. Ein Ehepaar aus Hannover nebst Hund gesellt sich zu mir, hat so eine Getränkehaltestelle noch nie gesehen. Sie laufen auch den Lechweg, aber mit Gepäcktransport – wir werden uns also nochmal treffen. Sie sagen, es seien nur noch 4km – aber das ist nur der Weg bis Steeg und nicht bis zum Hotel! So wirklich geplant wirkt das nicht. Sie laufen los, ich bleibe noch ein paar Minuten sitzen. Nun folgt der Weg wieder im Tal dem Lauf des Lechs und das gefällt mir wesentlich besser. Vor Steeg gibt’s eine Kuhle Tankstelle – für 3€ gibt’s einen Trinkjoghurt Vanille – super lecker, auf die Kalorien achte ich einfach Mal nicht, „im Urlaub immer JA!“ 😉

Styrolerhof

In Steeg treffe ich das Ehepaar wieder, sie hatten noch einen Gutschein für die Sennerei. Es ist so schwül, dass ich im T-Shirt weiterlaufe. Am Wasserfall hinter Steeg pausiert eine Gruppe blinder Wanderer mit Begleitungen. Wenig später weiß ich, warum an Gewässern nur bedeckte Haut gute Haut ist. Die Bremsen schlagen im Sekundentakt zu – und ich dann auch… Nach 15,5 km erreiche ich um 14 Uhr das Hotel. Ich überlege, eine Massage zu buchen, aber 85€ sind mir dann doch zu viel. Kurz Füße hoch, den WM-Auftakt der Frauen feiern (6:0 gegen Marokko, aber zwei Eigentore), ein Telefonat geführt und dann ab Richtung Schwimmbad – aber mit meiner Karte komme ich nicht rein. An der Rezeption wird diese einem Update unterzogen und ich kann ein paar Bahnen ziehen. Die Massagedüsen sind eine Wohltat, die Gegenstromanlage schalte ich nicht an. Fix duschen und die vorhin gewaschene Wäsche draußen in die Sonne hängen, vielleicht bekomme ich sie noch halbwegs trocken.

Bella bot

Ich blogge schon ein bisschen, schaue nebenbei Pro7 Österreich mit Taff und den Nachrichten. Draußen beginnt es zu Grummeln, wenig später ist das Gewitter über uns. Ich gehe ins Restaurant, wo mich der elektronische Roboter Bella bot freundlich darauf hinweist, dass ich im Weg stehe. Als Vorspeise serviert mit dann aber ein Mensch aus Fleisch und Blut eine Rindssuppe mit Angus Leberknödel, den Salat kann ich mir am Buffet selbst zusammen stellen. Bella wird programmiert, das „Miau“ nervt ebenso wie die Musik, mit der sie durch die Gegend fährt. Als Hauptspeise gibt’s Fischragout mit Duftreis, von letzterem ist aber zu viel auf dem Teller, das schaffe ich nicht. Also schon eventuell, wenn nicht noch der Nachtisch warten würde: Eispalatschinken. Cola und Almdudler gibt’s hier zum fairen Preis von 3,90 €. Hunde sind in Hotel erlaubt und zwei davon liefern sich einen erbitterten Bell-Streit, bis der Keller die Herrchen bittet, das Restaurant nebst Hunden zu verlassen. Ich lasse alles aufs Zimmer scheiben und mache mich bettfertig. Noch ein Telefonat und dann nimmt der Matratzenhorchdienst seine Arbeit auf.