Mittwoch, 25. August 2021

Heute bin ich wirklich sehr früh wach, lese aber noch ein bisschen. Die Sonne lugt schon am Horizont hervor, rasch geht’s zum Frühstück. Wir schaffen wieder keinen pünktlichen Start. Kolonne fahren entpuppt sich aus ungünstig, wenn das erste Auto ohne Navi meint, den Weg zu kennen, das aber nicht tut. An der Mautstation zur Höllritzer Alpe steigen alle drei Beifahrer aus, der Fahrer des ersten Autos geht bis zum letzten, die Schranke öffnet sich, als er drin sitzt, geht die Schranke runter. Wagen zwei bezahlt, Schranke geht auf, Auto eins fährt durch. Wagen drei bezahlt, Schranke geht auf, Auto zwei fährt durch. Bezahlerin aus Wagen drei steigt ein und sagt: „So, das Auto hinter und muss jetzt öffnen.“ Fail. Wir zahlen noch ein Ticket und können endlich auch durchfahren…

Höllritzer Alpe

Parken ist nicht jedermanns Sache… Die Parkplätze sind eng, es muss ein Zaun geöffnet werden, dann passen eigentlich auch zwei Autos zwischen dir Pfosten. Eigentlich. Ich würde gerne einparken. Rückwärts. Naja. Wir teilen uns in drei Gruppen auf: zwei Leute bleiben an der Alpe, sieben wandern ein bisschen mehr und zehn machen sich direkt auf den Weg zum Riedberger Horn. Ich bin in der 7er-Gruppe. Die Wolken versperren die Sicht auf die Gipfel, nach wenigen Metern geht es steil bergauf bis zum Bleicherhorn (1669 m). Hier weht der Wind nicht so extrem. Laura nimmt einen sehr steilen Pfad, wir stellen nah wenigen Metern fest, dass es der falsche Weg ist und kehren um. Der richtige Pfad führt uns bergab und Recht schnell aufs Höllritzereck (auch 1669 m hoch). Es klärt auf und wir sehen ein traumhaftes Alpenpanorama.

Riedberger Horn

Der Abstieg ist matschig und steil. Den Plan, noch auf den Dreifahnenkopf zu kraxeln, müssen wir verwerfen: Hier ist Schützenswerter Lebensraum des Birkhuhns. Weiter geht es bergab, wo wir auf den Oberallgäuer Rundwanderweg stoßen. Erste Rückkehrer kommen uns traurig und enttäuscht entgegen, sie sind umgekehrt. Wir kämpfen uns weiter durch Matsch und Kuhfladen, steil windet sich der Weg in Serpentinen den Berg hinauf. Immer wieder halten wir an und essen Blaubeeren. Etwa 15 Minuten vor Erreichen des Gipfels ist für mich Schluss und ich Stiege wieder ab. Ich überhole noch vier andere Rückkehrer und muss mich an der Kuh vorbei durchs Gatter quetschen. Tritt in den Flatschen inklusive. Welch intensiver Duft! Mit Klaus auf der Terrasse der Alpe gibt’s einen Hefezopf, dann trudeln die restlichen der sieben ein.

Rückfahrt und Bayerischer Abend

Es gibt Menschen, die sollten kein Auto fahren und erst Recht keine anderen Menschen mitnehmen. Eine Hand am Steuer die schmale Straße halsbrecherisch herunter, manchmal zurück setzen, wenn Gegenverkehr kommt, dabei Studentenfutter naschen und auf der Autobahn mit beiden Händen die Wasserflasche öffnen. Zurück an der Unterkunft lege ich die Füße hoch, dann gehe ich duschen und mache mich fertig. 17.45 Uhr Reflexion. Natürlich sind nicht alle pünktlich da. Ab 18.30 Uhr gibt’s Bayerischen Abend mit Buffet und Blasmusik. Einer von und ist alles erster am Buffet, ich hätte wetten sollen… Es schmeckt super, aber ich brauche danach noch einen kleinen Absackergang in den Sonnenuntergang.