Dienstag, 24. August 2021

Eine himmlisch ruhige Nacht lässt mich erneut ohne Wecker erwachen. Ein Blick nach draußen zeigt Nebel. Direkt vor Augen. Wir werden uns sicherlich dennoch auf den Weg machen und treffen uns zum Frühstück. Der mahnende Appell, dass wir um neun Uhr pünktlich am Parkplatz sein sollen, verklingt ungehört. Erst mit zehn Minuten Verspätung gibt es im Nieselregen den ersten Impuls.

Autofahrt über die Grenze

Zu fünft im BMW ist es ganz schön kuschelig. Ich lasse die Maske lieber auf. Rund 45 Minuten brauchen wir für den Weg ins Kleinwalsertal nach Österreich. Am Parkplatz Auenalpe knöpft man uns pro Auto 9€ ab – das ist echt happig. Für heute gilt, dass jeder und jede sein bzw. ihr Tempo gehen soll und so sind Laura und ich rasch der Gruppe entwichen. Die Wolken hängen tief, doch ab und n blitzen die Berghänge im Sonnenlicht. Bis Melköde ist der Weg gut zu laufen, nur leichte Hügel lassen erste Höhenmeter überwinden. Uns überholt eine Pferdekutsche mit sechs Insassen, auf dem Weg lassen wir einem Frosch den Vortritt. In Melköde warten wir auf Evi, Conny und Katrin und beginnen gemeinsam den Aufstieg zur Schwarzwasser-Hütte. Der Weg ist steil, feuchte Wurzeln und Felsen Verlangen nach Aufmerksamkeit. Je höher wir kommen, um so kühler wird es.

Schwarzwasser-Hütte

An der Hütte weht ein ordentlicher Wind und ich weiß nicht, welche Kleidungsstücke ich für den Aufstieg Richtung Ochsenhöfer Köpfle anziehen soll. Ich bleibe bei T-Shirt und Regenjacke. Eine große Herde Kühe versperrt den Weg – Laura geht mutig voran, Evi, Katrin und ich folgen. Der Weg ist feucht, rasch geht es bergan. An einem Felsen entscheide ich mich für die Rückkehr zur Hütte: ich käme zwar rauf, aber vermutlich nicht mehr heile runter. Als ich an der Hütte ankomme, trifft gerade ein Großteil unsere Gruppe ein. Es gibt Holunderblütenlimonade und Kaiserschmarren. Der wird frisch zubereitet und die Dame aus der Küche ruft immer aus dem Fenster über den Hof den Namen der Person, deren Essen fertig ist. Kontaktaufnahme ist so problemlos möglich, gefühlt kennen wir uns jetzt alle. Nach 90 Minuten kommt das Trio vom Berg zurück. Am Gipfel war einfach nur Nebel.

Rückweg mit Umwegen

Der Impuls um 14 Uhr verzögert sich wieder einmal, trotz T-Shirt, Pullover und Fleece ist mir echt kalt. Wir brechen auf und wieder ist die flotte Truppe rasch vorne. Mal geht man zu zweit, Mal alleine, aber meistens in Sichtweite. An der Talstation sind wir die ersten, nach 20 Minuten trudeln weitere ein, drei haben am Herzsee einen anderen Weg genommen, erreichen uns aber dennoch. Die ersten Autos sind voll besetzt und fahren ab, unser Fahrer braucht fast 45 Minuten länger als wir bis zum Auto. Wir harren geduldig aus. Während Laura bei ihm mitfährt, steige ich zu Uschi und Andreas, um im BMW etwas mehr Luft zum Atmen zu verschaffen. Zurück an der Unterkunft mache ich einen Powernap und gehe Duschen. Der Duschkopfhalter wurde heute tatsächlich repariert!

Abendausklang

Das vegetarische Kartoffelgulasch entpuppt sich als Kartoffelgulasch mit Schinken. Uncool, aber einige machen da echt ein riesen Drama draus. Nach dem Essen fange ich ein paar Sonnenstrahlen ein und telefoniere mit Sebastian. Die Reflexion wird besser als gestern, doch als der Plan für morgen vorgestellt wird (das sind dann so 1,5 Stunden und wieder zurück), wechseln Laura und ich schon erste Blicke. Mit Outdoor-Activ und Komoot planen wir ein paar Kilometer mehr, so dass wir zwar einen eigenen Weg gehen, die Gruppe am Ziel aber treffen werden. Evi, Conny und Katrin schließen sich uns an. Auch einen freien Tag (für Freitag geplant) brauchen wir eher nicht. Doof nur so ohne Auto… Naja, abwarten. Wir quatschen noch ein bisschen, dann geht’s aufs Zimmer.