Montag, 25. September 2017

Der frühe Vogel weckt mich und ich lese rund eine Stunde lang Kommentare zur Bundestagswahl. Es wird nicht besser. Schließlich stehe ich auf und mache mich fertig. Als ich vom Waschhaus zurückkomme, schlummert Tobias immer noch. Ich decke den Tisch und bereite heißes Wasser für den Tee zu. Die Mücken umschwirren uns selbst beim Frühstück…

Klapperdiklapp

Wir fahren ohne Zwischenstopp bis Saint John im Süden von New Brunswick an der Bay of Fundy. Da ich ein wenig einnicke, verpasse ich natürlich einige Kirchen… Aber ich hole langsam auf! Irgendwie klappert es hinten im Wagen, als wir auf den Highway kommen. Wir halten an und überprüfen alles, finden aber nichts. Bei der Weiterfahrt wieder das Geklapper. “OH!” ruft da Tobias – er hat vergessen, die Klappe vom Frischwassertank zuzudrehen, so dass der Verschluss munter ans Auto schlägt – allerdings erst bei mindestens 100 km/h.

Backsteinbauten

In Saint John parken wir am King’s Square. Ich bin mir sehr unsicher, ob das nicht ein Parkverbot ist, aber Tobias meint: “Nö.” und wir marschieren los. Das im Reiseführer vollmundig  angekündigte Pflaster der Hauptstraße entpuppt sich schmaler roter Streifen neben dem asphaltierten Bürgersteig. Schnell ist der Hafen erreicht- auch hier Ernüchterung: Die Backsteinhäuser, in denen Restaurants untergebracht sind, stehen alle so dicht nebeneinander, dass sie in einander übergehen und somit keine scharfe Trennung mehr erkennbar ist.

Folks!

Wir nehmen in einem der Restaurants Platz und der Kellner, der uns ständig mit “Folks” anredet, bringt uns Getränke und Essen. Es ist sehr reichhaltig und somit gibt es keinen Nachtisch – nur für Tobias noch einen Kaffee to go. Das Wohnmobil steht noch dort, wo wir es abgestellt haben und wir cruisen weiter. Der Weg am St John River entlang ist zwar sehr malerisch, aber auch sehr uneben. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt… Beim Walmart in Fredericton kaufen wir ein. Die feuchtwarme Luft erschlägt uns ein wenig – unsere Kleidung ist diesen Temperaturen keineswegs angepasst!

Hart aber herzlich

Wenige Kilometer hinter Fredericton steuern wir den Hartt RV-Campingplatz an. Im Office sitzt niemand – problemlos könnte ich mich an Minigolfschlägern und –bällen bedienen. Im Pool ist das Wasser bereits rausgelassen, während wir – Tobias in der Sonne, ich im Schatten sitzend – auf jemanden warten, der sich hier auskennt, gesellt sich ein Ehepaar zu uns, das ebenfalls hier übernachten möchte. Mit einem Golfcaddy fährt schließlich eine vollbusige Dame mit raspelkurzen Haaren vor und lässt uns eintreten. Was wir an Kleidung zu viel am Leib tragen, trägt sie zu wenig. Büstenhalter sollten sich doch mittlerweile schon durchgesetzt haben…

Ein bisschen wie in der Provence

Wir bekommen einen Platz direkt am Wasser, der St John River fließt langsam dahin. Auf dem Steg werde ich – na klar – ein bisschen seekrank, aber der Blick in die untergehende Sonne entschädigt dafür. Einzig der Straßenverkehr stört ein wenig diese Idylle. Tobias macht French Toast, dazu gibt es die Reste des Gulaschs und zum Nachtisch Eis. Ich spüle und wir setzen uns im Licht des zunehmenden Mondes und der funkelnden Sterne (erwähnte ich schon, dass man hier nahezu jede Nacht einen Blick in einen phantastischen Sternenhimmel hat, da nur wenig Lichtverschmutzung um uns herum ist?) draußen vor das Wohnmobil.

Frage des Tages: “Wer war der Älteste im Abendmahlsaal?” Die Antwort bekommt ihr –  morgen =)

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