Montag, 17. April 2017

Ostermontag

Ich werde bereits um 6.15 Uhr wach – der Wecker ist für 6.30 Uhr gestellt. Aufstehen, fertig machen. Noch beim Frühstück ruft Mama an, ob sie schon vorbeikommen solle. Ich brauche noch ein paar Minuten. Um 7.45 Uhr holt sie mich ab – es sind gerade einmal 3 Grad über Null und Schneeregen. In den Verkehrsnachrichten berichten sie über 10 km Stau auf der A45 – wegen Schneeglätte.

Schnee und Eis

Ich fahre nach Dortmund, wo wir am Bahnhof Fahrerwechsel machen. Mama fährt direkt weiter zu Papa nach Oeynhausen. Das Ticket ist rasch gekauft, kurz drauf fährt der Zug ein. Den RE1 habe ich noch nie so leer erlebt. Pünktlich erreichen wir Düsseldorf Flughafen, der Skytrain ist gut gefüllt. An Schalter 200 angekommen telefoniere ich mit Papa, kurz darauf trudeln Agathe und Jan ein. Wir geben unser Gepäck auf und können tatsächlich noch unsere Sitzplätze umbuchen, so dass wir gemeinsam in Reihe 9 sitzen. Wir verabschieden uns von Jan und gehen durch den Körperscanner Richtung B44.

Essen satt

Mit dem Bus geht es hinaus aufs Rollfeld. Der Flieger startet pünktlich. Da es kein Essen und keine Getränke kostenlos gibt, sind wir sehr gut ausgestattet. Am Flughafen haben wir unsere Wasserflaschen mit Leitungswasser gefüllt, Osterhasenkuchen, geschmierte Brötchen und Ostereier geben ein gutes Mittagessen ab. Auf dem vierstündigen Flug reden wir viel, dösen und unterhalten uns mit der Nachbarin. Sie fliegen zum ersten Mal nach Porto Santo und als ihr Mann mitbekommt, dass man da auch Golf spielen kann, ist der Urlaub gerettet. Kurz vor der Landung kommt die Durchsage, dass ein Flieger aus Porto Santo mit einem Notfall an Bord Vorrang hat – wir drehen also noch zwei Schleifen über dem Archipel.

Transit

Der Pilot legt nach einem sehr ruhigen Flug eine butterweiche Landung in Funchal hin. Wenn schon mehr Leute andere Anflüge auf diesen Flughafen erlebt hätten, würden sie mitklatschen. Die Kabinencrew bittet alle Passagiere, die nach Porto Santo wollen, sitzen zu bleiben. Als Agathe aus dem Fenster guckt meint sie: „Guck mal, Anna, die laden deinen Koffer aus!“ Da kommt auch schon die Durchsage des Kapitäns: „Da die Reinigungsfirma auf Porto Santo heute wegen Ostermontag frei hat, wird heute das Flugzeug hier in Funchal gereinigt. Ich muss Sie daher bitten, auszusteigen.“ Wir nehmen unser Handgepäck und begeben uns in einen bereitstehenden Bus – natürlich nicht ohne eine gelbe Plastikkarte mit der Aufschrift „Transit“ zu erhalten. Der Bus fährt 10 Meter und bleibt mit laufendem Motor stehen. Aussteigen dürfen wir nicht – schließlich sei das Flugzeug schnell gereinigt und wir dürften dann direkt wieder einsteigen. Ein Mann ist sehr aufgebracht, beschimpft das Bodenpersonal, dass gleich der nächste Notfall anstehen würde, wenn wir noch eine Minute länger in dem stickigen Bus blieben. Die Türen des Busses waren die ganze Zeit geöffnet…

Willkommen zu Hause

Wir steigen wieder ein und laut Aussage der Crew werden auch unsere Koffer wieder eingeladen. Es steigen weitere Passagiere zu, die zurück nach Düsseldorf möchten. Sie haben freie Platzwahl, was bei viele zu großen Problemen führt. Entscheidungen abgenommen zu bekommen, ist einfacher, als selbst welche zu treffen. Die Landung in Porto Santo nach 15 Minute Flug ist ruhig, rasch haben wir unser Gepäck. Es sind angenehme 20 Grad, ein laues Lüftchen weht vom Meer herauf. Die Berge sind wolkenverhangen. Ein Taxi ist weit und breit nicht in Sicht. Die stehen einfach alle immer in der Stadt rum. Die Frau von der Informationen ruft uns ein Taxi, das in wenigen Minuten da ist und uns für 18 € zur Casa Seeliger bringt.

Home, sweet home

Dank der neuen Farbmarkierungen ist das Wasser schnell angestellt, der Strom fließt nach wenigen Handgriffen. Im Kühlschrank hat jemand Marmelade und Margarine vergessen, die laufen schon fast zur Tür raus. Wir richten uns ein und machen uns auf den Weg zur Calheta. Doch die hat geschlossen! Das WLAN haben sie jedoch nicht ausgestellt, so dass wir mal eben einen Gruß in die Heimat senden können. Zurück im Haus gibt es Stuten mit Marmelade, Hirse-Gemüse-Salat und Osterhasen-Kuchen. Während ich mich ans Brotbacken machen, will Agathe gerade spülen, als eine Kakerlake durch die Küche läuft. Todesmutig stürzt sie sich auf das Tier und tötet es mit einem gezielten Tritt in den becrocten Füßen. Während das Brot geht, schreiben wir eine Einkaufsliste und spielen Rummikub. Agathe macht sich fertig für die Nacht – nicht jedoch ohne den Mord an einer weiteren Kakerlake im Badezimmer zu begehen. Ich schreibe noch Tagebuch und hole das Brot aus dem Ofen. Eine weitere Kakerlake hat sich in meinen Rucksack verliebt und fliegt hochkant mit ihm aus dem Haus.

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