Samstag, 14. März 2015

Milford Sounds

Erst um acht Uhr werde ich wach – nach fast neun Stunden Schlaf! Ich mache mich fertig und schlendere zum Frühstück. Ein Ehepaar setzt sich zu mir, sie haben sich etwas aus der Küche bestellt. Als das Team anfängt, die Stühle hoch zu stellen, wechsle  ich in die Lounge und lese dort weiter. Um kurz vor elf ist Abfahrt Richtung Bootsanleger.

Personal in Massen

Neuseeland_1013 Die Sonne lacht vom fast wolkenlosen Himmel, der Parkplatz ist bereits gut gefüllt. Auf dem Weg zum Bootsanleger begegnet mit der deutsche Fotograf wieder, dem ich am Franz Josef Gletscher gezeigt habe, wo die Gämsen herumturnen. Die Welt ist klein! Ich bekomme für meinen Voucher zwei Plastikkarten: Eine für die Bootstour, eine für die Lunchbox. 11.35 Uhr öffnen sich die Tore. Person 1 nimmt mir die Plastikkarte für die Bootstour ab. Person 2 begrüßt mich und bittet mich, mich auf eine Platte zu stellen, damit Person 3 – mit einer Kamera bewaffnet – ein Foto von mir machen kann. Ich bin aber schneller und husche vorbei zu Person 4, die mich auf die Stufe aufmerksam macht, an der Person 5 steht, um einen notfalls aufzufangen. Person 6 nimmt die Lunch-Plastikkarte ab, Person 7 übergibt die Lunchbox. Uff. Ich sichere mir einen Platz gleich unterhalb des Sonnendecks – das leider nicht mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet ist. Ich genieße das Mittagessen, um 11.45 Uhr startet der Katamaran.

Tierische Erlebnisse

Neuseeland_1021 Der Wind frischt auf, der Wellengang doch stärker als ich dachte – also schnell noch was gegen die Reiseübelkeit genommen. Da kommt die Ansage: Pinguine im Wasser! Alles stürzt Backbord – dort treiben tatsächlich drei Pinguine genüsslich im Wasser. Laut des Animateurs, der mit Mikrophon bewaffnet immer durch die Gegend läuft, ist dies zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich. Aber ebenso ungewöhnlich sei auch unser Glück mit dem Wetter:Neuseeland_1050 Immerhin regnet es hier 200 Tag im Jahr! Da der Regen heute ausbleibt, bleiben auch die zahlreichen Wasserfälle an den Berghängen aus, aber das stört nicht. Auf einem sehr windigen Platz – mittlerweile musste auch die Regenjacke an die Frau – liegen träge einige Robben in der Sonne. Ich genieße die Fahrt, Fotos müssen zu Hause mal in Ruhe gesichtet und sortiert werden =)

Unter dem Meer…

Neuseeland_1077 Nach knapp einer Stunde Fahrt erreichen wir die Tasman Sea, hier pfeift der Wind richtig, der Wellengang ist stärker. Noch halte ich mich auf den Beinen. An zahlreichen Wasserfällen geht es nun zum größten Teil im Schatten weiter, da steile Berghänge der Sonne den Weg versperren. Wir  machen Halt am Unterwasserobservatorium, einer schwimmenden Forschungsstation, die auch für Besucher geöffnet hat. 60 Stufen geht es abwärts in die Tiefe, wo sich Fische, Seeigel und Seegurken durch dicke Glasscheiben beobachten lassen. Eine deutsche Familie mit zwei Kindern (Säugling + ca. 5 Jahre alt), die mir schon auf dem Boot auf die Nerven gegangen sind (schreiendes Kleinkind, brüllende Mutter, entnervter Vater), sind unter Wasser nicht besser. Der Junge schiebt sich immer vor alle anderen Leute und die Mutter hinterher. Bester Spruch: “Viel neues siehst du hier eh nicht, Jona, das haben wir doch alles schon in Australien gesehen.” Na dann.

Sonnenbad

Um 14.45 Uhr kommen wir wieder am Hafen an. Im Café erstehe ich eine Cola und einen Schokokuchen – das “freie” WLAN kostet hier 6$ – für 10 MB, die zahlreiche Schilder kundtun. Nun denn. Ich genieße den Kuchen im Café, das aber um 16 Uhr geschlossen wird. Daher nutze ich die Sonne und setze mich mit was zu Lesen nach draußen ans Wasser. Einfach himmlisch! Bei dem Wind sind nur wenige Sandlfies unterwegs und dennoch gilt: Nur eine tote Sandfliege ist eine gute Sandfliege! Ich werde zur Massenmörderin. Als ich zwischendurch Neuseeland_1130 aufblicke, sehe ich ein Kreuzfahrtschiff, dass sich den Weg durch den Milford Sounds gebahnt hat. Beeindruckend! Nun dreht es sich jedoch auf der Stelle und fährt langsam wieder hinaus aufs offene Meer. Um 18.30 Uhr verschwindet die Sonne hinter einem Berg, ich mache mich auf den Weg zurück zur Lodge.

Abendmahl

In meinem Zimmer sind neue Gäste eingezogen. Ich kenne ja  zwei Menschen, bei denen der Fußgeruch durchaus zum Davonlaufen ist, aber was mir hier entgegenschlägt, toppt echt alles! Ich hole, was ich holen will, und verschwinde rasch wieder. Zum Abendessen gönne ich mir Kartoffel mit Pilzen und getrockneten Tomaten – sehr lecker! In meinem Vorrat findet sich noch ein Muffin – perfekt als Nachtisch! Mit der Veröffentlichung dieses Beitrags endet auch das Internet, keine Ahnung, wann ich wieder “auf Empfang” bin, also bitte nicht wundern!

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