Mittwoch, 11. März 2015

Ich wache kurz nach sieben auf und mache mich fertig. Die anderen Mädels werden auch wach, ich kann mich noch verabschieden. Frühstück alleine in der vorderen Küche, irgendwie bekommen ich aber nichts runter. Noch vor acht Uhr bin ich auf der Straße. Der Pass muss wieder zurück gefahren werden, da führt Neuseeland_0662kein Weg dran vorbei. Ich komme auf die 6, die mich nun lange Zeit begleiten wird. Nach rund zwei Stunden Fahrt gönne ich mir die erste Pause,  eine Stunde später mache ich ein kleines Nickerchen im Auto, bevor der nächste Berg in Angriff genommen wird. Wenn möglich, halte ich an und genieße die Aussicht.

One Lane

Neuseeland_0668 Nach fast vier Stunden Fahrt erreiche ich flacheres Gelände. Die Straße ist oftmals so schmal, dass es nicht nur “One Lane Bridge” gibt, sondern auch one lane street! Bisweilen führt dann nur eine Fahrbahn direkt am Hang entlang um eine uneinsichtige Kurve – hier kann man nur hoffen, dass einem niemand entgegen kommt! An einigen Stellen regeln Ampeln den Verkehr, das erscheint mir die sinnvollere Lösung. Flüsse mit türkisblauem Wasser winden sich durch malerische Schluchten, so oft,  wie es tolle Ausblicke gibt, kann ich gar nicht anhalten!

Pfannekuchen

Neuseeland_0676Schließlich kommt die Küste in Sicht und mit ihr saftig grüne Wiesen,  schäumende Gischt, strahlender Sonnenschein. Eine der schönsten Küstenstraßen der Welt beginnt – und davon habe ich schon ein paar gesehen =) In der Karte sind die Pancake-Rocks verzeichnet, Gesteinsformationen, die wie aufgeschichtete Pfannekuchen aussehen. Hier rauscht die Brandung, spritzt die Gischt. Menschen, die landläufig als typische Kiffer eingestuft werden (lange Haare,  weite bunte Hosen, barfuß…) sorgen für reichlich Duft in der Luft. Da wird man schon beim Einatmen high!

In diesem Video kann man das Wasser auf die Felsen prallen sehen.

Jade – schade!

Neuseeland_0729 Der nächste Stopp  ist nach weiteren 1,5 Stunden Hokitika, die Hochburg der Neuseeländischen Jade-Herstellung. Ich teste verschiedene Formen, aber es will alles nicht so recht passen. Und bevor ich viel Geld für ein zwar schönes aber für mich eher unpassendes Schmuckstück ausgebe, lasse ich es lieber bleiben. Auf dem Weg zum Franz Josef Gletscher werden die Wiesen noch satter,  die Flüsse noch klarer, die Berge noch höher. Wie nah die Gegensätze hier bei einander liegen! Die Straßen sind kaumNeuseeland_0741 befahren, manchmal sehe ich 20 Minuten lang kein Auto,  kein Haus – keinen Fahrradfahrer! Ja, tatsächlich quälen sich hier zahlreiche Radler schwer bepackt die Berge hinauf und herunter. Auf der Küstenstraße sieht man seltener PKW, das Straßenbild wird von Campervans und Wohnmobilen dominiert.

Franz Josef

Neuseeland_0750Gegen halb sieben erreiche ich Franz Josef. Hatte ich im  letzten Ort noch gedacht,  1,99 $ für Sprit wäre teuer, so werde ich nun eines besseren belehrt: hier schlägt Normalbenzin mit 2,23 $ zu Buche. Hilft aber alles nichts,  der Tank ist nur noch knapp viertel voll. Die Jugendherberge finde ich auf Anhieb,  sie ist sehr voll und zu 70% mal wieder mit Deutschen… 6er-Zimmer ohne Fenster, ich sterbe jetzt schon! Eine Runde in die “Stadt” (hat was von einem kleinen Schweizer Skiort),  Postkarten kaufen, Bargeld abheben, Fish & Chips essen (die Pizza fängt klein bei 19$ an, das ist mir zu viel des Guten). Zerstochen wie ich schon bin, nehme ich im Aufenthaltsraum Platz, schreibe Postkarten und diesen Beitrag =)

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