Sonntag, 18. August 2013

Matthias und Tanja holen mich gegen 13.35 Uhr ab. Wir müssen noch “mal eben” bei der Sparkasse vorbei. Eine Minute, bevor der Zug einfährt, erreichen wir den Bahnhof – perfektes Timing, würde ich mal behaupten. Der Zug ist nicht sehr voll, neben mir sitzt ein älterer Herr, dessen Koffer bei jedem Bremsen gegen meine Beine schlägt. Nunja, Gegenüber eine junge Frau, das Handy immer griffbereit, die starren Blickes aus dem Fenster sieht. Ich krame  “Der Junge, der  Träume schenkte” heraus und beginne zu lesen. In Dortmund leichter Nieselregen. Der Anschluss passt perfekt,  um 14.45 Uhr setzt sich der RE 1 Richtung Aachen von Gleis 16 aus in Bewegung.Der Zug ist quasi leer.  Draußen  tief hängende Wolken, aus denen sanfter Sprühregen fällt. Am Flughafen herrscht wenig Betrieb.  Die Schalter 199 und 200, die für den Flug nach Riga vorgesehen sind, sind noch geschlossen. 16.20 Uhr werden sie für Air Baltic geöffnet, man fragt mich,  ob ich für das aufzugebende Gepäckstück bereits bezahlt habe. Wie gut, dass ich mich bereits gestern Abend bei Opodo telefonisch rückversichert habe, dass meine Buchung über Air Berlin läuft und somit ein Gepäckstück frei ist. Frauke, mit 10,5 kg  mache ich dir echt Konkurrenz! 🙂 Ich passiere die SIcherheitskontrolle ohne Probleme. Am Zeitungskiosk zeigt ein Junge auf ein Hochglanzmagazin, von dessen Titel Heidi Klum  die Menschen anstrahlt: “Guck  mal, wie hässlich!” “Genau”, antwortet seine Mutter, die verzweifelt auf der Suche nach der neuesten Ausgabe der Cosmopolitan ist. Gate B 44 ist am Ende der Welt.  Ich verlasse die Etage mit Geschäften, hektisch aufspringenden Passagieren und gehe eine verlassene Treppe hinunter. Der Raum ist mit Teppichboden ausgelegt,  man befindet sich auf Augenhöhe mit dem  Rollfeld. Der Raum  füllt sich nur langsam mit Menschen,  draußen regnet es mittlerweile in Strömen. Mit dem Bus geht es hinaus aufs Rollfeld. Eine 57-sitzige Propellermaschine erwartet uns. Vom Bus aus sehe ich, wie erste Gepäckstücke auf das Band geladen werden und im Rumpf des Flugzeugs verschwinden. Da das Rollband nicht bis direkt an das Flugzeug heranreicht, dauert es nicht lange, und die erste Tasche landet unsanft auf dem Boden. Eine zweite folgt – es ist mein Rucksack. Der Besitzer der blauen Sporttasche, die als erstes zu Boden segelte, weist die Mitarbeiter auf die beiden Taschen hin. Gemächlich schlendert jemand hin und wirft sie nach oben. Im Flugzeug ist mein Platz von einem kleinen Jungen besetzt. Die Familie hat sich mit den Plätzen vertan und tauscht. Nun sitzt der Vater des Jungen neben mir, beschwert sich über AirBaltic, weil er nicht darüber informiert worden ist, dass aufzugebendes Gepäck extra kostet. Wir starten pünktlich um 18.20 Uhr. Ich versuche zu lesen, schlafe aber dann ein. Die Landung um 21.30 Uhr ist perfekt, alles klatscht. Bis das Gepäck kommt, dauert es eine Weile. In der Ankunftshalle halte ich Ausschau nach einem Schild, auf dem mein Name steht. Ich entdecke den schlohweißen älteren Herrn sofort. Er spricht ein paar Brocken Deutsch und bringt mich auf verschlungenen Wegen mit seinem Skoda bis zum Hostel in die Innenstadt. Menschenmassen sind unterwegs – gleich wird mit einem großen Feuerwerk das Stadtfest beendet. In einer Nebenstraße befindet sich der Eingang zu “Friendly Fun Franks Backpacker Hostel”. Es geht mehrere Etagen eine enge Holztreppe hinauf. Der Fahrer trägt meinen Rucksack. Dann will er Lettisches Geld haben – da ich das noch nicht habe, bezahle ich ihn in Euro. Es gibt ein kostenloses Willkommens-Bier. CIMG3246 Mariana heißt die Barfrau und drückt mir einen Stadtplan in die Hand. Dazu noch ein paar wichtige Infos – das nenne ich Service! Den halben Liter 5,2%iges schaffe ich nicht :-). In Raum Nr. 9 bekomme ich das Klappbett in der Mitte des Zimmers – statt acht Betten sind es nun also neun. Ich bin gespannt, ob mich das Teil hält. Ich schnappe mir die Kamera und meine Wertsachen und begebe mich nach draußen.  Auf der Treppe treffe ich eine Clique aus Freiburg, die bereits seit Freitag die Stadt unsicher macht. Gemeinsam geht es an das Ufer der Daugava. Um 22.45 Uhr startet ein gigantisches Feuerwerk, passende Musik dringt aus den überall aufgestellten Lautsprechern.  Um 23.00 Uhr ist alles vorbei, die Menschen strömen nach Hause. Auch ich gehe zurück und lasse den Tag an der Bar ausklingen.

Ein Kommentar

  1. NEID!!!
    PS: Hatte ich eigentlich erwähnt, dass mein Rucksack auf dem Hajk schwerer war….wäre ja zu einfach, da auch leichtes Gepäck zu tragen 😀

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