Donnerstag, 24. Januar 2013

Casa Seeliger

Bereits um vier Uhr werde ich wach. Das Cortison pulsiert durch meinen Körper. Ich hege erste Zweifel an dem Vorhaben. 4.30 Uhr aufstehen, Ofen an, duschen. Frauke schmiert Brötchen, 5.40 Uhr kommt Papa, los geht’s. Im Radio hören wir die Hiobsbotschaft: das Sicherheitspersonal streikt in Köln/Bonn und Düsseldorf, einige Flüge wurden bereits gestrichen. Kurz nach sieben sind wir in der Abflughalle. Wir geben das Gepäck auf, noch steht der Flug. Freundliches Bodenpersonal lotst uns an der endlosen Schlange vorbei – Passagiere nach Funchal, München, Zürich und Tel Aviv dürfen durch und werden kontrolliert. Ein Mann schafft es, ohne Bordkarte bis hierher durchzukommen – huch! Wir erreichen unser Gate, die Maschine steht schon da. Wir finden drei Sitzplätze, mir ist heiß und ich bin ziemlich fertig, freue mich aber tierisch auf den Urlaub. Gegen 8.50 Uhr die Durchsage, dass sich der Abflug um eine Stunde verspätet. Damit lässt es sich leben. Irgendein Flug wartet auf Heike Fröhlich, ein anderer auf Donna Bella. Schließlich startet das Boarding. Die Maschine ist nicht voll besetzt, der Flug ruhig. Es gibt einen kleinen Snack. Frauke und Kristina gucken Ice Age, ich schlafe tief und fest. Gegen 13.30 Uhr landen wir in Funchal, sanfte Frühlingsluft umgibt uns. Weil es mit der Fahrt in die Stadt knapp wird, schließen wir unser Gepäck ein und setzen uns in die Sonne. Als Wind aufkommt, ziehen wir ins Café um, trinken Kaffee und Brisa und spielen Phase 10. 18.00 Uhr einchecken, Sicherheitskontrolle, 19.10 Uhr ab ins Flugzeug. Alle 37 Plätze sind belegt, als die Maschine um 19.30 Uhr abhebt. Keine 12 ruhigen Flugminuten später landen wir auf Porto Santo. Unser Gepäck taucht zügig auf dem Band auf, in der Eingangshalle erwarten uns schon Nicu und Claudia mit ihrem Sohn – in der Hand eine Zettel, auf dem „Anna“ steht. Frauke und Kristina fahren mit Nicu in dem weißen offenen Wagen, Claudia nimmt mich und viel Gepäck mit. Die Verständigung ist schwierig, aber gelingt. Nachdem Mama und Papa im Dezember nach Hause gereist sind, gab es keinen Regen mehr, auch die nächsten Tage soll es trocken bleiben. Nicu hat im Haus für Wasser und Strom gesorgt, nachdem wir 5 kg Kaffee an Claudia übergeben haben, machen wir es uns gemütlich. Wir beziehen die Betten und kochen Nudeln mit Tomatensoße. Alsbald gehen wir schlafen – eine kleine Reflexion darf am ersten Tag natürlich nicht fehlen. Ich gleite schneller in den Schlaf, als ich gedacht hätte und bin umgehend im Land der Träume verschwunden.

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