Mittwoch, 27. Februar 2019

Es ist so unglaublich still, dass man das Rauschen in den Ohren und seinen eigenen Herzschlag hören kann – wo geht das noch?

Waschen mitohne Strom

Noch vor dem Frühstück – Sabine dreht bereits ihre Jogging-Runde – werfe ich eine Maschine Wäsche an. Lesend in der Sonne denke ich irgendwann, dass die so langsam ja mal fertig sein müsste, schließlich habe ich Rapido gewählt. Sabine ist mittlerweile auch zurückgekehrt. Die Wäsche fühlt sich sehr nass und schwer an. Hm, vlt. noch einmal schleudern? Es tut sich nix. Ein Blick auf den FI-Schalter bestätigt: Der Strom ist weg. Also wieder an. Sabine kommt zurück und meint, dass das Wasser beim Duschen eher kalt gewesen sei – logisch, so ohne Strom =) Die Wäsche kommt auf die Leine – mit Ausnahme der kurzen schwarzen Hose, die ich eigentlich hier lassen wollte. Ihr alter, lange getragener Stoff hat die Wäsche nicht überlebt.

Licht und Schatten

Nach dem Frühstück in der Sonne (wie könnte es auch anders sein…) zieht es Sabine zum Strand, ich mache es mir mit dem Buch in der Hängematte gemütlich. Immer wieder schieben sich Wolken vor die Sonne und der Wind frischt auf, so dass es tatsächlich unangenehm kalt wird. Sofern man bei über 20°C von kalt reden kann. Immer wieder pendel ich zwischen Hängematte und Liegestuhl hin und her. Meine Klamotten sind trocken – also fix abgehängt und ab zum Strand. Sabine geht noch zurück zum Haus, wir vereinbaren, uns in der Stadt im SeaBlue zu treffen.

Begegnungen

Das Meer hat den Sand weggespült, so dass die Felsen freiliegen und man nur an wenigen Stellen durch die Brandung waten kann. Ein Pärchen trägt mir entgegen, er mit sehr mächtigem Bauch, krebsrot, Rucksack auf den nackten Schultern. Sie in knapper roter Bikinihose, obenrum frei, ebenfalls krebsrot, Rucksack auf den Schultern. Es gibt schönere Anblicke. Ein Mann in dunkelroter (scheint die Trendfarbe zu sein…) Badehose, braun gebrannt, grau meliertes Haar, spricht mich an. Er kommt aus Lissabon, lebt aber vier Monate im Jahr hier. Noch kann er sich nicht entscheiden, welcher Strandabschnitt schöner ist: Der an der Calheta (weil es da so ursprünglich ist) oder der bei den Hotels (weil man da baden kann). Er will mir eine Stelle in den Dünen zeigen, wo einen niemand sieht – ich lehne dankend ab und setze meinen Weg fort.

Nummer 73

Gegen 15 Uhr bin ich in der Stadt, schaue kurz in die Läden rein, ohne etwas zu kaufen. Bei der Post muss man noch Nummern ziehen. Als meine 73 herausfällt, leuchtet gerade die 64 auf. Sabine hat das SeaBlue erreicht und wartet auf mich, bis ich die Briefmarken gekauft habe. Sie hat den redseligen Mann auch getroffen und das nicht zum ersten Mal. Wir machen uns auf die Suche nach dem von ihm empfohlenen Restaurant in der Fußgängerzone, aber das hat geschlossen. Ich gönne mir in der Konditorei einen mit Pudding gefüllten Berliner (oder so etwas in der Art). Irgendwie kostet hier alles 80 Cent. Heute erwischen wir den Bus, der uns Richtung Haus bringt.

Gemüsepfanne und DREIst

Der Strom ist wieder weg – und nochmal. Wir vermuten, dass es am Wasserkocher im Nebenhaus liegen muss, da Sabine sich dort immer einen Kaffee macht. Sabine schnippelt Gemüse, ich blogge ein bisschen. Das Essen genießen wir noch draußen, aber dann zieht es uns schnell hinein, da der Wind auffrischt. Während ich spüle bringt Sabine ein Rauchopfer dar, dann starten wir mit Mandelschokolade (Eigenmarke vom Pingo, sehr lecker!) zu einigen Partien DREIst, bevor Sabine mit ihrem Schlummertrunk verschwindet. Nach einigen Solo-Runden Rummikub und ein paar Kapiteln im Buch schlafe ich ein.