Freitag, 20. Oktober 2023

Gegen sieben Uhr bin ich wach, mache mich fertig und packe alles ein. Der Koffer wirkt nicht voll, aber ich habe alles drin. Komisch. Mandy steht schon in der Küche und backt Kuchen für einen Basar der Kirche, Yves schläft noch. Ich frühstücke und wie immer schaut mich Pudding mit ihrem Hundeblick an. Doch sie bekommt nichts. Mandy macht ihre Fußbäder, Sandra hat noch Arnika als Idee ins Spiel gebracht. Mandy kennt es nicht aber das Internet verrät, dass man das beim Walmart kaufen kann. Yves hält weiter Ausschau nach einem neuen Türklopfer, aber entweder passt die Farbe nicht oder das Design oder der Preis. Ihre Klingel geht nicht, daher wollen sie einen haben, wobei sie den natürlich nicht hören, wenn sie oben oder im Keller sind. Nunja.

Letzter Spaziergang

Ich schreibe einen Brief an Paul und Marg. Mandy fährt zu ihren Eltern, Yves und ich zur Post. Meine Handtasche hat Marg ja sehr gut gefallen, doch sie kann sie in Kanada nicht kaufen. Also schicke ich ihr meine, eine neue für mich ist schon auf dem Weg zu mir nach Hause. Das Paket kostet 16$, Google hilft auch beim Post-Code, den hatten sie mir nämlich nicht mitgeschickt. In der sich im gleichen Gebäude befindenden Apotheke fragt Yves nach Arnikasalbe, die gibt’s im Regal mit den freien Medikamenten. 75ml für 14$ im Sonderangebot. Wir bringen Mandy die Salbe fix vorbei, fahren dann zum Chapples Park. Eine halbe Stunde spazieren wir am Fluss entlang, hier im Altenheim hat Jean, Yves Vater, zuletzt gewohnt. In Blickweite befindet sich das Eisstadion, wo die Jungs Eishockey und Joelle Eistanz gemacht haben. Ein großes Football- und Leichtathletik-Feld schließt sich an. Wir fahren zurück, um 12.30 Uhr muss der Braten in den Ofen.

Letzte Stunden

Während Yves sich um das Mittagessen kümmert, checke ich das Gepäck, packe nochmal um. Laut Yves‘ Waage sind es 19 kg, 8 im Handgepäck. Das ist noch etwas zu breit, ich packe auch hier nochmal um, bevor es kontrolliert wird und es dann Probleme gibt. Mittags essen wir Schweinebraten mit schwarzem Pfeffer und Minz-Sirup (Mandy wird mir das Rezept schicken), Kartoffeln und überbackenem Blumenkohl. Zum Nachtisch gibt’s einen Himbeerkuchen. Ich mache mir ein Sandwich für heute Abend, da ich zwei Stunden Aufenthalt in Toronto habe. Mandy hat noch zu tun für den Basar, wir verabschieden uns unter Tränen. Yves bringt mich zum Flughafen, der Ticketautomat braucht eine gefühlte Ewigkeit, dafür gibt’s das Menü auch in relativ gutem Deutsch. Am Schalter hilft man mir beim Anbringen des Kofferbandes, der Koffer muss aber zum anderen Schalter. Alles okay, weiter geht’s. Im Cafe gibt’s noch einen Persian, eine Art Berliner, den es nur in Thunder Bay gibt, für mich und einen Kaffee für Yves, er fährt gleich zum Impfen (COVID). Auch hier fließen zum Abschied erhebliche Tränenströme.

Tunder Bay to Toronto

An der Sicherheitskontrolle ist nichts los, die Dame reicht mir einen Schwung Taschentücher. Anstandslos kann ich passieren, muss kein Souvenir auspacken. Ich verstauen alle Sachen nochmal etwas anders, hole mir was zu trinken und tippe mit feuchten Augen den Blog bis hierher. Um 16.45 Uhr geht der Flieger nach Toronto, gebucht mit Air Canada. In meiner Reihe sitzt eine junge Frau mit Säugling, ich biete ihr an, ans Fenster zu rücken, was sie und die Flugbegleiterin dankbar annehmen. Ich lenke den Kurzen gerne ab, helfe hier und da. Sie Frau lebt in Thunder Bay, kommt aber aus Toronto, wo sie ein paar Tage verbringen will. Nach 1 Stunde erreichen wir Toronto, aber der Flughafen ist nicht frei, so dass wir eine extra-Runde fliegen. Eine sanfte Landung trotz reichlich Regen. Wir müssen zu Fuß zum Terminal, aber es sind nur ein paar Meter.

Connecting flight

Der Flug geht um 21.25 Uhr, ich esse mein Sandwich und kaufe Wasser. Überdurchschnittlich viele Inderinnen und Inder fliegen mit nach Toronto, das Einchecken klappt zügig. Ich sitze am Gang, die Mitte ist frei. Bis eine junge Frau mit Mann kommt, der mittig hinter uns sitzt, sie sind sauer, dass sie nicht zusammen sitzen können, aber es ist nicht zu ändern. Die Dame hält sich an keine der Vorschriften, die Flugbegleiterinnen geben irgendwann auf. Wir starten pünktlich.