Mittwoch, 18. Oktober 2023

Ich habe zwar gesagt, dass ich schlafe wie ein Stein, aber das Hochfahren des Garagentores unter meinem Zimmer weckt mich dann doch um 7.30 Uhr – Yves fährt zum Fitnessstudio. Mandy macht ein paar Fitnessübungen zu Hause, ich bestaunen die Fotos des Sonnenaufgangs in Herdringen, bei dem Kanada mithalten kann. Dann durchforste ich weitere Glückwünsche und spiele ein paar Runden Euchre (gibt’s als App und ich steigere mich!). Die Gärtner sind noch einmal gekommen, das Holz muss von der Palette wieder runter, weil die 40$ kostet. Auch das Hundehaus wird versetzt, Yves setzt die Feuerstelle wieder zusammen, langsam bekommt der Garten ein Gesicht.

Shopping with Mandy

Wir fahren mit zwei Autos zum Türknaufkauf. Die neue Tür hat zwar einen, aber der gefällt Yves nicht. Der Laden bietet nicht nur Türgriffe an, sondern auch Schwellen und Scharniere und natürlich einen Schlüsseldienst. Und vermutlich auch jede erdenkliche Schraube, die man für eine Tür gebrauchen könnte. Die junge Verkäuferin legt ihre Oberweite immer auf dem Tresen ab, ich habe ein bisschen Sorge, dass gleich wirklich alles sichtbar wird. Leider kann sie auch nicht großartig weiterhelfen, das übernimmt der Chef. Mandy und Yves sind sich schnell einig, der Chef hat aber das Problem, dass der Türklopfer nicht in der gleichen Farbe erhältlich ist wie der Griff. Mandy und ich lassen die Männer das ausdiskutieren und fahren weiter. Ihre Schwägerin hat einen Laden mit Finnischen Design-Sachen, von Saunazubehör bis hin zur Tasse. Hier braucht man fürs Parken Coins, denn es sind noch alte Parkuhren. Diese Ecke hat einige kleine Läden zu bieten, die wir alle abklappern. Bei einem Shop für Handgemachtes aus Kanada erstehe ich eine getöpferte Dip-Schale in Form eines Kanus.

Mittagspause

Als wir zurückkommen hat Yves schon den ganzen Rasen eingesät und einige Vorbereitungen für morgen Abend getroffen. Tanja schreibt, dass sie Pia die Postkarte von mir vorgelesen und sie dann „Anna Geschichte“ gesagt hat.😍 Wir essen die Sandwiches von gestern, dann wird mehrmals geplant, wie es nun weitergeht, bis der gefasste Plan doch noch einmal über den Haufen geworfen wird. Ein Freund von Yves springt für ihn bei der Nachhilfe ein, sodass er mit mir nochmal wandern kann. Während Mandy also zur Nachhilfe fährt (sie helfen den Kindern einer aus Afrika stammenden Familie, den Schulstoff aufzuholen), gehe Yves und ich kurz mit Pudding Gassi, dann fahren wir zu Tim Hortens. Einen Kaffee für Yves, einen Donut mit Ahornsirup für mich.

Kakabeka-Falls

In gut dreißig Minuten erreichen wir Kakabeka-Falls. Als wir aussteigen, hören wir schon das Rauschen der Fälle. Es ist wenig Wasser da, dafür kann man nun die einzelnen Steine des Falles gut erkennen. Wir laufen zwei Loops. Den einen kennt Yves schon, den anderen, zu den Little Falls, ist er noch nie gegangen. Während der erste Loop ein gut befestigter Weg ist, säumen Wurzeln und zahlreiche Blätter den anderen. Ziemlich versteckt entdecken wir den kleinen Wasserfall, der sich in ein malerisches Bachbett ergießt. Weiter geht es am Kaministiquia River entlang. Kurz vor der Fällen ein kleiner aber steiler Anstieg. Wir bestaunen nochmals die Fälle und schießen ein paar Fotos.

Kochen und Backen

Ich bereite den Teig für Cookies vor (beim Einrühren der Schokolade bricht der Holzlöffel ab 🙈), Mandy nimmt ein Fußbad und Yves kümmert sich um die Burger. Jean-Pierre kommt vorbei und holt die Medikamente ab, die wir in der Apotheke für ihn abgeholt haben, schaut sich Fotos von der Wanderung an, füllt sich etwas Milch ab (verwendet dafür eins meiner Chutney-Gläser) und ist auch schon wieder verschwunden. Wir essen vor dem Fernseher, Yves bekleckert den Sessel seiner Mutter, weitere Erbstücke aus Deutschland hat sein Onkel Josef hierher liefern lassen. Unter anderem einen schweren Bürosessel und eine Standuhr (die steht in dem Zimmer, in dem ich schlafe). Die Nachrichten werden dominiert von dem Nahost-Konflikt, ich schiebe nach und nach die Kekse in den Ofen. Yves und ich tauschen Rezepte aus, das Ehepaar plant den morgigen Tag. Mal gucken, welcher Plan davon letztlich umgesetzt wird.