Freitag, 13. Oktober 2023

Ich habe tief und fest geschlafen, werde gegen Viertel nach sieben wach und überarbeite meinen Post von gestern. In der Küche begrüßt mich Paul im Morgenmantel, wenig später taucht auch Marg auf. Es gibt Bagel mit Erdnussbutter, Marg macht sich über meine Pflaumenmarmelade her, die ich als Geschenk mitgebracht habe. Nach und nach machen wir uns alle in dem kleinen Bad fertig, pünktlich um 8.30 Uhr geht’s los.

Bison-Jagd

Wir fahren zum Aussichtsturm für die Prärie, wo sich die Bisons in der Regel aufhalten. Unterwegs erhebt sich ein Uhu aus den Bäumen. Ich erfahre, dass hier gar keine Biken wachsen sondern Pappeln. Wieder was gelernt! Heute Zeit sich am Aussichtsturm leider kein Bison, dafür ein vorwitziges Chipmunk. Es geht tiefer in den Park hinein und auf einmal steht eine große Herde direkt vor uns. Ein Bulle möchte ein Weibchen begatten und legt ab und an einen Spurt ein, selbst Paul wird es etwas zu gefährlich und er fährt ein paar Meter zurück. Die Kälber des vergangenen Jahres sind so nah am Fenster, dass man sie fast streicheln könnte. Fast. Wir fahren weiter Richtung Norden, hier zieht die Herde im Winter hin. An einem Rastplatz nutzen wir die Outdoor-Toilette und gehen ein paar Schritte. Diese Art von Toiletten würde Anne gefallen, ich werde das Mal melden. Außer Hinterlassenschaften von Wölfen und Bären treffen wir auf unserem Weg nur Ross als Lebewesen an. Er ist Ranger im Park, natürlich kennt man sich. Mit einem Quad fährt der raubeinigen Typ die Zäune ab, hinter dem Sitz klemmt eine Stihl-Motorsäge mit extra-langem Schwert. Paul und er diskutieren über die Zugrouten der Bisons, es sei noch etwas Zeit, bis sie in den Norden ziehen werden. Untypisch für die Jahreszeit sei eine Recht alte Kuh, die hochschwanger ist. Ross wirkt auf mich wie der Hardy dieses Parks, er scheint jeden Winkel zu kennen.

Naturereignisse

Auf dem Rückweg zeigen mit Paul und Marg die defekte Straße nach Clear Lake. Die Brücke wurde einfach weggespült, der Neubau würde 600.000$ kosten. Also bleibt die Strecke gesperrt. Die Bisonherde lungert auf der Wiese herum, eine Kuh wälzt sich im Schlamm. Cooles Video. Gegen 13.30 Uhr sind wir zurück am Haus. Ich bin ziemlich geschafft und lege mich schlafen.

Konzertabend

Wir machen uns fertig zum Ausgehen. Im Danceland, einer Art Schützenhalle, findet heute ein Konzert mit vorherigem Abendessen statt. Immer acht Person pro Tisch, ich sitze neben Debbie, einer ehemaligen Arbeitskollegin von Marg. Zunächst gibt es ein 3-Gang-Menü (inkl..heimischen Pilzen, Bisonfleisch (super zart, mega lecker!!) und Cheesecake) mit begleitenden Weinen, danach zwei Stunden Konzert mit dem Winnipeg Symphony Orchestra. Ich komme mit Daniel und Emily ins Gespräch, die als Kontrabassisten dabei sind. Die Reisekoffer sehen aus wie Storm Trooper. Um halb elf falle ich todmüde ins Bett.