Mittwoch, 8. März 2023

Ich könnte mich dran gewöhnen, von den Sonnenstrahlen geweckt zu werden… Fix fertig machen und im Liegestuhl mit Alice im Düsterwald anfangen. Da ist so gar nicht meins, diese Fantasy mit Pen&Papier Rollenspiel-Elementen. Ich bin seit 15 Minuten im Labyrinth gefangen und habe keinen Nerven mehr… Das Spiel-Buch soll jemand anderes lösen. Ich schreibe einen Gruß in den letzten gelesenen Krimi und packe alles für einen Gang in die Stadt.

Sandgang

Heute kaum Wellengang. Ich filme sich von mir auf flinken Füßen wegbewegende Vögel und das Herannahen der Wellen. Größtenteils begegnen mit Pärchen ü70. Sie entweder in rose Kleidchen oder in sanften Röcken und Blusen mit floralem Muster. In der Hand die Flipflops und ein Zeh so gerade eben im Wasser. Er trägt langen Arm, kurze Hose, Socken und wahlweise Sandalen oder Lederschuhe. Gegen Mittag bin ich in der Stadt, am Beach Club gibt’s ein Sandwich. Ich stelle fest, dass die Bank nur bis 15 Uhr geöffnet hat – jetzt aber los!

Erledigungen

An der Bücher-Telefonzelle stelle ich mein Buch ins Fach mit deutschen Ausgaben. In der Bank überreiche ich dem Herrn das Schreiben von Papa, dass ich bitte eine Kontovollmacht bekommen soll. So einfach geht das aber leider nicht – da müssen wir zusammen auftauchen. Geht aber auch in Köln, der nette Herr druckt mir alles aus. Dann scrollt er durch die Infos und sagt auf einmal: „Ah, Georg Werner! Calheta! Den kenne ich, ich rufe ihn an und sage ihm, wie gut das Wetter ist!“ Für diese Infos braucht er mehrere Anläufe, weil die Dame zwei Meter weiter das Kleingeld in den Münzzähler wirft – ich muss ans Büro denken. Ich mache mich auf die Suche nach einem Optiker, weil die Sonnenbrille rutscht. Der Herr gibt alles und irgendwann sitzt die Brille besser. Ich bedanke mich, der Service geht aufs Haus.

Weltfrauentag

Im kleinen Pingo kaufe ich ein paar Getränke, im Laden in der Nähe ein Eis. Noch einmal kurz zu den Toilette am Spielplatz und auf geht’s Richtung Strand. Es ist voller geworden. Die Brille drückt, ich muss wohl nochmal hin. Nach ein paar Metern bleibe ich stehen und schaue aufs Meer hinaus. Da spaziert in aller Seelenruhe ein ziemlich gut aussehender, braun gebrannter Mann Ende 40 keine 10 Meter von mir entfernt in die Brandung. Im Adamskostüm. Er macht zwei, drei Züge, dann entsteigt er dem Wasser wieder und kehrt zurück zu seinen Sachen. Und das am Weltfrauentag!

Abend wird es wieder

An der Calheta eine Brisa und ein Pasteis de Nata, dann geht’s zum Haus. Ich sende meinem Coach sonnige Grüße – und er schreibt, dass er gerade an mich gedacht habe, er sucht neue Beleuchtung für sein Arbeitszimmer. Bisschen unheimlich, so Gedankenverbindungen. Es gibt ein paar Runden Rummikub, dann geht’s ins Bett.