Samstag, 4. März 2023

Zur Sicherheit habe ich auch den Wecker am Tablet gestellt – aber das Handy klingelt ebenfalls zuverlässig um 6.25 Uhr. Fertig machen und los zum Hafen. Wahrend die Stadt noch ziemlich verschlafen ist, torkeln letzte Nachtschwärmer an der Hafenpromenade entlang. Es gibt keine Schlange beim Einstieg, ein Fußballteam sowie ein Pfadfinderstamm steigen über die Autorampe ein. Die Sonne schiebt sich am Horizont empor, pünktlich geht es los. Ich lese ein wenig. Eine Frau in weißem Ultra-Mini-Rock mit pinker Jacke und pinker Herzchen-Sonnebrille mit pink getönten Gläsern stöckelt auf pinken Schuhen an der Hand ihres Freundes, der ihren pinken Rucksack trägt, über das Schiff.

Busfahrt

Ich bin eine der ersten im Bus, es wird rappelvoll. Später sehe ich, dass es für die Pfadis einen extra-Bus gibt. In der Stadt erkundige ich mich nach dem Bus zur Cahlheta: Da fährt keiner. Ich Frage nochmals nach, im Dezember sei er doch auch gegangen. Nein, antwortet die Dame hinterm Schalter, von November bis April geht kein Bus zur Cahlheta. Ich bleibe standhaft: Doch, im Dezember sei ich mit dem Bus gefahren. Das könne nicht sein, da führe kein Bus, zu dieser Zeit seinen ja kaum Menschen hier. Ich breche die Diskussion ab und kaufe ein. Nur das nötigste, denn von der letzten Haltestelle bis zum Haus ist es noch gut ein Kilometer. Ich merke meine Waden vom gestrigen Auf- und Abstiegsmarathon…

Home sweet Home

Am Haus grünt und blüht es. Hier muss ich wohl Mal wieder den Freischneider schwingen! Erstmal Wasser und Strom anstellen, Lebensmittel verstauen, Bett fertig machen. Ich finde drei Leichen: eine mini-Kakerlake in der Küche und dort auch zwei vertrocknete Eidechsen. Ich begebe mich lesend in die Hängematte. Nach der Wohnungsbesichtigung rufen Agathe und Jan an, ich nehme das Gespräch im Sonnenschein auf der Treppe entgegen. Gegen Mittag mache ich mich auf den Weg zur Calheta. Hier gibt’s Espada com Banana mit einer eiskalten Brisa Maracuja. Fast alle Tische sind besetzt. Am Strand geht es ein paar Kilometer entlang, dann kehre ich für ein Pasteis de Nata zur Calheta zurück. Ich bestelle auf Portugiesisch und so wird mir auch geantwortet 😊 Das Törtchen kostet immer noch 90 Cent, die Brisa mittlerweile 2€.

Hörspiel

Das Buch ist ausgelesen und im Bücherschrank im Nebenhaus verstaut, ich entscheide mich für ein Hörbuch mit Maarten S. Sneijder von Andreas Gruber. Draußen flattert ein Wiedehopf von Ast zu Ast. Ich spiele Rummikub gegen mich selbst – das Spiel beenden mit möglichst wenigen Steinen noch im Beutel. Gegen Abend schmiere ich mir ein Brot und telefoniere mit Mama und Papa. Sie waren auf Kirchenerkundungstour mit der Gemeinde. Papa hat Lepping wegen der Kühlgeräte im Keller der Wirtschaft angeschrieben, er wird sie demontieren. Später geht es ins Bett. Es ist so unglaublich still, nicht einmal das Wellenrauschen ist zu hören.