Dienstag, 8. März 2022

Es ist nahezu windstill und ich öffne flugs alle Türen. Nach dem Frühstück telefoniere ich wegen Kanada mit dem Reisebüro, den Blick auf dem Atlantik. Gegen neun Uhr laufe ich zum Hotel Vila Baleira, da ab hier der Bus in die Stadt fährt. Der Preis liegt unverändert bei 1,40€. Nun verstehe ich den Taxifahrer, der meinte, dass die neuen Geschwindigkeitshubbel, die auch über den Fahrradweg gehen, einfach nur nerven. Der Bus muss ständig stark abbremsen und jeder Hubbel schüttelt einen durch.

Portela

In der Bäckerei kaufe ich mir einen gefüllten Berliner. 1€, auch hier hat sich nichts geändert. Los geht’s Richtung Portela. Ich verlasse mich auf Komoot und entdecke einen Wanderweg, den ich noch nicht kannte. Er schlängelt sich durch saftige Wiesen, bevor er am Berg entlang in sanften Schleifen aufwärts führt. Plötzlich wie aus dem Nichts ein klaffenden Hund. Er umrundet mich ein paar Mal und zieht dann seiner Wege. Puh. Der Weg am Berg ist nichts für Menschen mit Höhenangst – seitlich geht es steil bergab, zum Teil sind die Canyon-artigen Taler tief ausgewaschen. Mit guter Trittsicherheit geht es zügig voran und ich erreiche Portela. Während ich noch die Aussicht genieße, parkt ein Twizzl neben mir. Die beiden haben ihre liebe Not, den Vordersitz zurück zu klappen, schließlich gelingt es doch.

Serra de Fora

Ich laufe weiter, erneut gibt es einen Trampelpfad durch die Wiese. Danach folgt ein langes Stück Asphalt, bis ich zur Serra de Fora komme. Das Restaurant scheint geschlossen zu haben, keine Menschenseele ist hier. Ich gehe den Weg am Berg entlang weiter, zwei Schilder informieren mich über die Gefahr durch Steinschläge. Die Sandformationen am Fels sind beeindruckend, der Ozean schlägt hier mit Wucht auf die Felsen. Ich gelange zum Tunnel, durch den man durch den Berg auf die andere Seite zum Hafen kommt. Das klappt auch gut – aber auf der anderen Seite hat ein Erdrutsch den weiteren Weg verschüttet, ich muss also umkehren.

Straßensperrung

Es geht den Weg zurück, dann wende ich mich nach rechts und wieder steil nach links. Das nächste geschlossene Restaurant, aber ein Weg, der sich durch grüne Landschaften schlängelt – bis ein Zaun den Weitergang verhindert. Abermals ändere ich den Kurs und komme wieder bei Portela an. Diesmal laufe ich den Hauptweg weiter, ich habe keine Lust, nochmal dem Hund zu begegnen. Ein weiterer Wanderweg ist gesperrt, wieder bleibt nur Asphalt.

Mittagspause

Im Pingo kaufe ich Getränke und Brötchen (22 Cent), dann gibt es an der Theke Espada mit Zwiebeln, gedünstete Möhren mit Paprika und Kartoffelwürfel. Zusammen mit einer Brisa für 6,50€. Ich setze mich mit dem Rücken zu den Panzern, die über die Mattscheibe flimmern. Das Essen schmeckt erstaunlich gut. Ich packe den Rucksack nochmal um und gehe weiter zur Strandbar. Meine Füße machen sich nach fast 17 km so langsam doch bemerkbar. In der Strandbar ein Nachtisch und dann erreiche ich schon die Bushaltestelle. 16.15 Uhr geht es los, ich buche bis Calheta. Etwa einen Kilometer nach der Hotelzone halt der Fahrer an und sagt, hier sei Endstation. Nicht schlimm, von hier aus sind es nur noch ein paar Meter.

Tagesausklang

In der Hängematte schreibe ich Postkarten und lasse die Seele baumeln. Als die Sonne verschwindet, gehe ich ins Haus. Obwohl wir hier 23 Grad haben, friere ich ein wenig – ich hab zu viel Sonne abbekommen heute. Ein Brot zum Abend, zwei Stückchen Schokolade, ein paar Runden Rummikub und dieser Blogeintrag beenden meinen heutigen Tag.