Sonntag, 24. Februar 2019

In der Nacht werde ich zweimal wach, das Rauschen der Wellen wiegt mich aber wieder sanft in den Schlaf. Um halb acht stehe ich auf, dusche und hole mir den Liegestuhl aus dem Atrium. Vor dem Haupthaus quält sich die Sonne durch eine dichte Wolkendecke. Es ist windstill und T-Shirt und kurze Hose sind die richtige Wahl.

Sonnentagsfrühstück

Sabine kommt vom Joggen zurück und wir genießen den ersten Urlaubstag mit einem opulenten Sonntagsfrühstück vor dem Haupthaus in der Sonne. Könnte schlechter sein. Ich lese das Buch „Das Leuchten unserer Träume“ aus (das ich erst im Flugzeug angefangen habe), Sabine ist längst zum Bräunen an den Strand gegangen. Ich creme mich noch einmal dick mit Sonnenmilch ein und mache mich auf den Weg zum Strand. Schnell die Sandalen ausgezogen und der wohltuende Heilsand (viele Grüße, Anne!) entfaltet rasch seine beruhigende Wirkung. Es mag auch das Rauschen der Wellen, der Sonnenschein oder der Urlaub sein – egal. Ich schlendere am Meeressaum entlang zur Stadt, wie erwartet begegne ich kaum einer Menschenseele.

Mittagspause in der Stadt


In der Stadt ist der Strand voller Steine, nur mühsam gelingt der Weg zu den Treppen. In der Konditorei kaufe ich für den abendlichen Nachtisch zwei Pasteis de Nata, im Cafe am Markt gibt es ein Bolo de Caco (die Bolo-Frau hat ihren Stand noch nicht wieder eröffnet, Agathe) und eine Brisa. Die Wellen rollen recht kräftig an den Strand, hier und da lugt ein Kopf aus den Wellen hervor. Ich überlege, mir doch noch eine Kopfbedeckung zu kaufen, bis mir aufgeht, dass ja Sonntag ist und somit die Geschäfte geschlossen sind. Also halte ich mir auf dem Weg am Strand zurück zum Haus ab und an die Had über die Augen, um die immer noch brennende Sonne ein wenig abzumildern.

Wellenrauschen

Obwohl es weiterhin windstill ist, nimmt die Brandung unaufhaltsam zu. Meterhoch türmen sich die Wellen am Strand auf Höhe unseres Hauses, ich kann mich nicht satt sehen. Eine auf dem Bauch in der Sonne liegende Frau kann nicht rechtzeitig aufspringen und wird von der auslaufenden Welle erfasst, zum Glück können sie und ihr Freund darüber lachen. Auch ich renne manches Mal sehr schnell den Strand Richtung Düne hinauf, um nicht komplett nass zu werden. An der Calheta gibt’s zur Brisa ein Schälchen mit gerösteten Maiskörnern und Nüssen. Hier toben die Elemente. Die Wassermassen treffen zwischen Calheta und Kalkinsel zusammen und verschmelzen zu einer Wand aus Wasser, die auf den Strand zujagt. Zahlreiche Schaulustige haben sich eingefunden, auch die Polizei hat ein waches Auge auf Mensch und Natur. Ich reiße mich vom Anblick los und gehe zurück zum Haus.

Frühlingsabend

Sabine erwartet mich bereits – ohne Gas klappt es nicht mit dem Kochen. Ich schließe die Gaskartusche an und Sabine bruzelt Gemüse in der Pfanne, dazu gibt es Vollkornnudeln. Ein Gedicht! Die Pasteis de Nata runden das Abendessen ab. Es sind immer noch rund 22 Grad, aber ohne Sonne wird es doch ein wenig frisch. Lange Hose und leichten Pulli an und die Würfel raus. Das Licht wird weniger, doch bevor wir die Partie abbrechen, ziehen wir die Stehlampe an die Tür, den Tisch davor und weiter geht es. Bereits um 21 Uhr haben wir das Gefühl, dass die Bettschwere uns übermannt. Sabine verabschiedet sich ins Nebenhaus, ich spiele noch ein paar Runden „DREIst“, bevor auch ich mich vom Klang der Wellen in den Schlaf wiegen lasse.