Ich habe tief und fest geschlafen. Die Fenster blenden jeden Lärm aus. Kurzes Telefonat mit Papa, das Dialyse-Gerät war fehlerhaft, aber es hat funktioniert und er hört sich richtig gut an. Ich mache mich fertig und gehe einmal um den Block. Ein Hostel bietet hier über bounce Gepäckaufbewahrung an. 6€ für den ganzen Tag. Das ist fair. Zwei Asiatinnen packen den Rucksack mit einem Namensschild versehen in einen Gepäckraum.
Touristen-HotSpot
In einer Bäckerei erstehen ich ein Croissant und ein Milchstütchen. Am Aufzug ist kaum eine Schlange – das ist mein Chance! Keine 10 Minuten warten -und mein Metro-Ticket ist auch hier gültig, sodass mich die Fahrt hinauf nicht 3€ extra kostet. Rumpelnd setzt sich das Teil in Bewegung. Man hat von der Plattform aus einen tollen Blick über die Stadt. Da es sehr windig ist, ist die andere Plattform geschlossen, macht nichts. Ich schlendere durch die Gassen bis zur Bahnstation Rossio. Hier gilt mein Ticket nicht, es ist ein anderer Anbieter. Ich verzweifle am Automaten, der nur Portugiesisch mit mir spricht. Eine Dame hilft, aber die Bezahlung klappt nicht. Ich breche den Versuch entnervt ab und laufe zur Bushaltestelle bei Rossio.
Monsanto
Der 711 fährt bis Cruz Oliveiras. Direkt hinter der Bushaltestelle führt ein Wanderweg in den Wald. Kiefern und Korkeichen wechseln sich ab, geben den Blick frei auf das Aqueduto das Águas Livres. Die Wege sind perfekt ausgeschildert, führen einmal um den Monsanto herum. Die Straße ist fast immer zu hören, aber nur selten zu sehen. Zahlreiche Joggerinnen und Jogger sind unterwegs. Als eine Siedlung in Sicht kommt, entdecke ich Holzfiguren und Feenhäuser am Wegesrand. Wenig später setzt ergiebiger Regen ein, ich werde ziemlich nass. Doch wir haben April und die Sonne lugt bald wieder hervor und trocknet alles. Mit dem Bus geht’s zurück in die Stadt.
Abflug
Ich hole mir eine Pizza auf die Hand und dann mein Gepäck ab. Mit der Metro geht’s zum Flughafen. Es ist kaum was los und dennoch sollen wir Schlangenlinien laufen durch die Absperrungen 🙄. Die Steckdosen im Wartebereich funktionieren alle nicht, die Powerbank muss herhalten. Ein Pärchen fragt sich, warum keine Gatenummer bei Porto Santo steht. Ich weise sie darauf hin, dass das erst um 18.05 Uhr bekannt gegeben wird (steht auf der Anzeige). Die sehen mir nach Golf-Touristen aus. Ansonsten viele Familien mit Kindern in der Maschine, die nicht voll ist. Ich habe eine Reihe für mich. Ein Kind spielt Recht erfolgreich ein Spiel, wenn man den Tönen, die das Tablet von sich gibt, glauben darf. Irgendwann weist jemand die Eltern darauf hin, dass es doch nett wäre, den Ton abzustellen. Danke. Der Flug ist unruhig, der Service muss abgebrochen werden. Wir landen sanft auf Porto Santo.
Home, sweet (2.) Home
Die Dämmung setzt rasch ein, ich bin als 2. beim Taxistand. Nur Bares ist bei ihm Wahres und daher hält er kurz am ATM beim Girassol. Am Haus läuft das Wasser – aber zum Glück nur für den Blumensprenger. Ich entscheide mich fürs Nebenhaus, eine Kakerlake zuckt im Sprühnebel des Insktengifts. Strom an, Wasser an – und auf eine Brisa zur Calheta. Ich bestelle herzliche Grüße von Papa, Ana hofft, dass er nochmal herkommen kann, und grüßt zurück. Ich nutze die Zeit, um im WLAN alle Fotos hochzuladen. Seit wann ist das Passwort nicht geändert worden? 🤣 Gegen halb elf schlendere ich, begleitet vom „Gesang“ der Gelbschnabel-Sturmtaucher (googlen, wer ihn nicht kennt!! 😁) zurück zum Haus.