Der Wecker klingelt um 7.30 Uhr. Aufstehen, duschen, frühstücken, Blumen gießen, Müll rausbringen. Ich hole um kurz nach neun Papa ab und wir fahren zum Bahnhof. Der Zug hat natürlich Verspätung.
Eine Zugfahrt, die ist lustig…
Der Zug nach Dortmund fährt um 9.48 Uhr los. Ich komme mit der Dame im Vierer ins Gespräch. Sie wandert mit leichtem Gepäck und nimmt am liebsten eine Hängematte mit. Ihr Redefluss ist kaum zu stoppen, ich bin froh, als wir endlich Dortmund erreichen. Simon wartet schon auf Gleis 8, der IC fährt pünktlich ein. Warum haben wir reserviert? Egal. Der Zug fährt langsam, irgendwann kommt die Durchsage, dass wir später in Hamm ankommen. Alles kein Thema. Aber dann heißt es, dass die Halte in Soest und Lippstadt entfallen – und der Zug einen Umweg über Hannover fährt. Also 50 Minuten Verspätung in Kassel Wilhelmshöhe. Und damit auch erst um 14.45 Uhr in Eisenach. Nun gut.
Drachenschlucht
Wir checken im Hotel Kaiserhof ein, gehen dann zurück zum Bahnhof. Eine freundliche Taxifahrerin bringt uns zum Parkplatz Höhe Sonne. Hier starten wir abwärts durch die Drachenschlucht. Zahlreiche Menschen säumen die Wege, an Engstellen heißt es Warten. Die Schlucht ist manchmal nur 68 cm breit, die Gegend wunderschön. Es ist relativ feucht und kühl, das Wandern angenehm. Simon hat einen sehr flotten Schritt drauf, den werde ich auf dem Rennsteig nicht mitgehen können. Abwarten.
Wartburg
Ich sage, gleich müssten wir die Wartburg sehen, und im nächsten Moment erblicken wir sie hoch oben über dem Tal. Nach wenigen hundert Metern sind wir oben. Das Areal ist frei zugänglich, der Turnaufstieg kostet mit Drehkreuz 1€. Passt man auch zu zweit durch. Der Ausblick ist phantastisch. Wir können die erste Etappe des Rennsteigs ab Hörschel erahnen. Die Laubwälder tauchen die Hügel in satte Grün-Töne.
Eisenach
Gegen 18 Uhr erreichbar wir die Stadt und nehmen am Marktplatz für ein Schnitzel Platz. Auf dem Rückweg schlendern wir durch die Gassen. Die Elisabeth-Kirche hat sogar noch geöffnet! Es zeigt sich mal wieder, wie praktisch in diesen Momenten ein Priester an der Seite ist – im Nu hat er alle neuen Fenster gedeutet. An einer kleinen Buse gibt’s ein Eis auf die Hand, bevor wir zurück zum Hotel gehen. Wir verschwinden auf unsere Zimmer, gegen Zehn Uhr werde ich bestimmt auch im Schlimmer liegen.