Ich habe unruhig geschlafen, um sieben Uhr entscheide ich mich, etwas zu lesen, bevor ich mich fertig mache. Es ist recht frisch, Beine an die Hose, Pulli an. Matias von Porto Santo Tours ruft an, dass er mich erst um 9.45 Uhr an Porto Santo Destination abholt. Kein Problem.
Ana Ferreira
Seit meinem ersten Besuch auf Porto Santo zieht mich dieser Berg magisch an. Magdalena hat immer gesagt: Nie alleine, mindestens zu dritt da rauf! Einmal habe ich es mit Agathe versucht und abgebrochen, einmal alleine, ebenfalls abgebrochen. Jetzt wird für 26€ die Tour angeboten. Gebucht! Matias ist pünktlich, wir fahren direkt zu den Orgelpfeifen. Andere Gäste sind heute nicht dabei – ich habe also eine private Tour mit ihm und Sherlock, seinem Hund.
Höhle Nummer eins
Die ersten Meter kenne ich, ein einfacher Weg. Dann geht es einfach über ein Steinfeld. Immer nach oben. Sicher? Yes! Okay. Mutig bewege ich mich nach oben – und stehe auf einmal direkt in der ersten Höhle! Ich bin überwältigt, die Insel liegt vor mir, die Wolkendecke ist aufgerissen. Ich kann mich nicht satt sehen, Matias macht ein Foto nach dem anderen. Er schlägt einen höheren Punkt vor – doch hier geht’s für mich nicht weiter. Kein Problem, vorsichtig geleitet er mich das Steinfeld weiter hinunter zum Weg.
Brücke in der Höhle
Wir wenden uns nach Westen, zahlreiche Kakteen säumen den Weg. Nicht anfassen! Ist klar. Bis hierher war ich schonmal gekommen. Und jetzt soll ich weiter hier rauf? Matias zeigt mir die Stellen, an denen ich Hände und Füße in den Fels stellen soll. Ich lasse den Rucksack unten liegen und schwinge mich von Vorsprung zu Vorsprung. Matias riecht mir die Hand und führt mich bis auf die Steinbrücke, die die nächste Höhle quert. Ich stehe einfach da und schaue Richtung Calheta, Matias macht ein Video nach dem nächsten. Wir sind überwältigt von der Schönheit dieses Ortes und fallen uns in die Arme. Hand in Hand führt er mich abwärts, bis der Weg wieder als Trampelpfad erkennbar ist.
Epische Pose, bitte!
Wir kraxeln über blanken Stein. Ich werde mutiger und nehme oben angekommen wieder die „epische Pose von vorhin“ ein. Erst beim Betrachten des Videos fällt uns auf, dass Sherlock sich hinter mir versteckt hatte 😜. Der Ausblick ist gigantisch, die Tour jeden Cent wert. Langsam geht’s zur nächsten Höhle, hier ist ein Loch im Boden. Weiter unten am Berg die nächste Höhle – die nun das Loch in der Decke hat. Wir schlagen uns durch die Kakteen, uns begegnen einige Wanderer.
Platt aber glücklich
Zurück am Auto sind wir ziemlich zugeparkt von Jeeps, aber irgendwie schafft Matias es, das Auto zurück zur Straße zu bringen. Am Haus drücke ich ihm nochmal 5€ in die Hand, das war einfach eine phantastische Tour! Ich bin überwältigt und muss das erst einmal sacken lassen. Und was essen! Brötchen mit Frischkäse, Gurke und Hähnchen. Und die gute Schokolade. Wenig später schickt Matias mir alle (!) Fotos und Videos, so viel Platz habe ich hier im Blog einfach nicht. Agathe ruft an und wir telefonieren eine gute Stunde.
Relaxen
Da kaum ein Lüftchen weht, genieße ich ein Sonnenbad im Liegestuhl, den leicht zu lesenden Karsten Dusse (Achtsam morden) mit „Halbwissen eines Volljuristen“ in der Hand. Gegen Abend ein letzter Rest der Tomatensuppe, danach bringe ich Eugenia und Leonardo das Geld für die Baggerarbeiten an der Mauer. Sie sprechen nur Portugiesisch, die App hilft. Natürlich muss ich einen selbst gekelterten Wein probieren. Zurück am Haus holen ich Rummikub raus und schreibe Postkarten. Erst um halb zehn verschwinde ich ins Haus, solange war es noch angenehm warm. Bloggen, lesen, früh schlafen gehen.





