Freitag, 27. September 2024

Halb acht wach, in Ruhe frühstücken und fertig machen. Um 10.30 Uhr mit dem Bus in die Stadt, beim Bäcker eine Nussschnecke gekauft. Im Schaufenster eines Möbelladens steht ein Liegestuhl. 75€, Abholung heute Nachmittag.

Ahnungsvoller Guide

Ich mache mich weiter auf den Weg zum Pico do maçarico. Auf Höhe des Hafens kommen mir drei Menschen entgegen, die Deutsch sprechen. Der Mann mit Tuch auf dem Kopf fragt, ob ich Urlaub mache und ist verwirrt, wie ich denn dann diesen Weg hier kennen würde. Als ich sage, dass ich zum 19. Mal hier sei, erklärt sich alles. Das Pärchen kommt aus Schleswig-Holstein und ist mit dem Direktflug aus Kopenhagen hier, der Mann mit Tuch sei ihr Guide. Wir unterhalten uns ein wenig, die beiden sind eigentlich nur Strandlieger, hatten sich aber nun für diese Tour entschieden. Ich frage, ob sie schon bei Terra Cha gewesen seien. Der Guide: „Ja, das ist super, da kann man um den Berg herumlaufen!“ Ich: „Äh…nein, das ist der Pico do Castelo.“ „Ach ja, stimmt. Und wo ist Terra Cha?“ Das Ehepaar schaut ebenso verdutzt auf seinen Guide wie ich. Es stellt sich heraus, dass das Ehepaar zum 6. Mal hier ist – und der Guide zum 4. Mal. Dem Ehepaar dämmert wohl, dass es einem nicht so wirklich ortskundigen Guide aufgesessen ist. Wir verabschieden uns un im leichten Sprühnebel geht’s weiter.

Pico do maçarico

Der Weg geht steil bergauf, dann mündet er in einem Grat. Links Stacheldraht, oft auf dem Boden liegend, rechts steil abfallend der Berg zum Hafen. Über die erste Kuppe hinweg führt der Weg weiter. Irgendwann sehe ich nur noch alpines Gelände. Es juckt mir in den Fingern, aber ich möchte unversehrt nach Hause kommen, daher kehre ich nach einem Snack um. In der Stadt gibt’s Bolo, dann hole ich meinen Stuhl ab.

Freundlichkeit

Es ist 15.40 Uhr, doch es steht ein Bus zur Calheta da, der auch direkt losfährt. Angeschlagen ist 16.15 Uhr. Ich drücke auf Stop, doch der Busfahrer fährt weiter. Ich rufe „Stop!“ Und er hält direkt vor unserer Haustür. Das ist Mal ein Service mit dem Stuhl unter dem Arm! Es hat sich eingeregnet, aber unterm Vordach lässt es sich gut aushalten und das Hörbuch zu Ende hören. Duschen und mit Fleecejacke wieder raus. Am Horizont läuft die Lobo ein, wenig später schallt dumpfer Bass über die Insel, irgendwo scheint Party zu sein.