Samstag, 10. Dezember 2022

Noch vor dem Weckerklingeln werde ich wach. Fertig machen im Bad, mit Sack und Pack nach unten. In der Bäckerei gibt es frische Brötchen für meine Eltern und eins davon belegt für das Mittagessen. Es ist kalt, viele Autoscheiben sind gefroren, ich komme kratzfrei nach Herdringen. Hedwig hat hier übernachtet und Tiger und Hundi müssen erst T-Shirts anziehen, bevor sie am Frühstückstisch Platz nehmen dürfen. Tobias kommt gegen 7.15 Uhr, zehn Minuten später ist Abfahrt.

Eine Zugfahrt

Aufgrund von Zugausfällen und langen Wartezeiten gibt es Plan B. Ich fahre mit dem Auto bis Unna, dann verabschieden wir uns von Papa. Der RE7 Richtung Krefeld hat ein paar Minuten Verspätung. In Opladen steigen wir um, auch hier erwartet uns ein verspäteter Zug nach Köln/Bonn. Die Züge sind nicht voll, die Menschen am frühen Samstagmorgen noch entspannt.

Kontrolle ist gut

Am Flughafen stehen wir natürlich bei der Sicherheitskontrolle in der falschen Schlange. Hier werden immer die mit Vorrang durchgelassen. Unter anderem auch zwei Menschen im Rollstuhl, deren wirklich unwürdiges Abtasten durch das Sicherheitspersonal von allen eingesehen werden kann. Warum hier kein geschützter Bereich zur Verfügung steht, ist mir schleierhaft. Ohne Probleme geht es für uns für durch die Kontrolle.

Ihr Eurowings-Flug nach Funchal

C11 ist unser Gate, 13 Uhr soll es los gehen, wir haben noch 2,5 Stunden Zeit. Tobias findet einen Kaffee für unter 4€, danach gibt es eine Runde 10.000. Da kommt eine Mail rein: Ihr Flug verspätet sich und wird erst um 13.50 Uhr starten. Wir schlendern nochmal durch den Flughafen und entdecken auf einer Anzeigetafel, dass sich auch das Gate geändert hat und wir zu D20 müssen. Für Personen, die zum ersten Mal fliegen sicherlich eine Herausforderung. Der Tisch am Gate ist so wackelig, dass ich ein Buch als Ausgleich unterschieben. Es gibt eine 10.000-Revance.

Priority boarding

Weil ich ein zweites Handgepäck gebucht habe, darf/soll/kann ich mich in Reihe 1 zum Boarden anstellen. Gefühlt stehen hier 90% der Fluggäste. Treppe runter und ein paar Schritte über das Rollfeld, schon sitze ich in 22E. Nur wenig später zu taucht Tobias auf, der am Gang Platz nimmt. Der Flieger ist nicht voll besetzt, der Pilot informiert und, dass wir erst in 30 Minuten eine Starterlaubnis erhalten, weil der Luftraum so voll ist. Um 14.00 Uhr heben wir ab. Während des Fluges informieren uns die Kapitäne darüber, dass es derzeit in Funchal trocken ist, aber am Nachmittag mit Schauern zu rechnen sei. Kommentar: „Aber wer nach Madeira fliegt hat natürlich eine Regenjacke im Gepäck.“ Ich lese und döse im Wechsel, der Flug verläuft ruhig. Die Landung ist butterweich, es regnet ein wenig.

Erste Erkundungen

Der Aerobus ist voll, wir würden stehen müssen. Da sehe ich, dass der normale Bus in fünf Minuten fährt. Für 3,35€ pro Person fahren wir über die ganzen Dörfer bis nach Funchal. Mir wird ein bisschen übel. In der Stadt finden wir die Unterkunft nicht sofort, da bei Booking.com eine falsche Hausnummer eingetragen war. Das Zimmer ist einfach, aber ausreichend. Wir legen unsere Sachen ab und schlendern durch die Stadt. Totale Reizüberflutung durch die ganzen Lichter und Farben. Auf der Kirmes erstehen wir bolo do caco, danach noch ein gefülltes Churros und ein Eis. Die zahlreichen Stände mit Esskastanien erfüllen die Luft mit Rauch. Portugal verliert 0:1 gegen Marokko im Viertelfinale der WM,  dennoch fiebern zahlreiche im Stadtgarten bei England gegen Frankreich mit. Um 21 Uhr spielt eine Dixieland-Band am Weihnachtsmarkt, eine Dame tanzt mit Regenschirm durch die Menge, Französische Fans feiern den Einzug ihrer Nationalmannschaft ins Halbfinale – ein perfekter Tagesabschluss.