Samstag, 17. Juli 2021

Gegen halb acht sind wir wach und haben Rücken. Die Matratze ist super weich und besteht aus einem Stück, so dass alles schwankt, wenn sich eine von uns bewegt. Uncool, aber für drei Nächte sicherlich zu verschmerzen. Wir packen unsere Sachen und frühstücken ausgiebig.

Aufstieg

Der ursprünglich geplante Weg ist weiter weg als gedacht und so nehmen wir die Alternative südlich von Goslar. Am Straßenrand stehen schon mehrere Autos, das Haus sieht verlassen aus. Da kommt die Postbotin und meint, dass sie hier häufiger Wandergruppen sehen würde und dass man hier sicherlich parken können. Wir lassen das Auto stehen und laufen los. Es geht zügig durch malerische Wälder bergan. Der Nebel lichtet sich und die Sonne kommt langsam raus. Bizarre Felsformationen tragen Namen wie Ziegenrückenklippe, Frosch oder Mausefalle. Der Aufstieg ist mühsam, denn ich habe meine Wanderstöcke zu Hause vergessen… Der Blick über das Tal entschädigt.

Oker, die. Fluss.

Mitten im ehemaligen Wald steht ein Häuschen, in dem Currywurst und Getränke verkauft werden. Wir testen die örtliche Kräuterlimonade. Weiter geht es bergab, zum Teil so steil, dass wir uns von Baum zu Baum hangeln müssen. Den letzten Abstieg nimmt Carina auf dem Hosenboden, ich schlage mich weiter rechts durch die Fichten. Meine Füße zittern. Nun geht es moderater Richtung Tal der Oker, wo wir die letzten Kilometer ohne nennenswerte Steigungen überwinden. Am Marienfelsen toben sich Kletterfreaks aus. Auf dem Adlerfelsen thront ein geschnitzter, der von hinten ziemlich echt aussieht. Zurück am Auto hat jemand ziemlich mutig geparkt – ich muss über den Beifahrersitz klettern, weil die Fahrertür nicht ohne Sachbeschädigung zu öffnen ist.

Welterbe in Goslar

Wir fahren nach Goslar und finden vor den Toren der Stadt einen kostenlosen Parkplatz. Im Outdoor-Laden erstehe ich neue Wanderstöcke, ohne ist es doch zu mühsam. Mit dem Coupon-Heft gibt es 10% Rabatt. Wir gönnen uns ein Eis und schlendern weiter durch die Gassen bis zur Kaiserpfalz. Ein wirklich beeindruckendes Gebäude, dessen Ursprünge bereits 1040 gelegt wurden. Zurück am Markt lauschen wir dem Glockenspiel und beobachten die aus den Türen fahrenden Figuren. Richtung Parkplatz finden wir ein kleines Restaurant, wo wir unser Abendessen zu uns nehmen.

Abendstille

Zurück am Hotel wird geduscht. Wir schauen nach dem nächsten Ziel und planen den morgigen Tag.