Samstag, 17. Juni 2017

Wir schlafen aus und gönnen uns Eier zum Frühstück. Schließlich war es eine aufregende Nacht für Jasmin und Ali – zwei Mäuse hatten den Weg ins Schlafzimmer gefunden… Ich entdecke im Fliegengitter am Fenster im Schlafzimmer zwei große Risse, durch die sie vermutlich hereingekommen sind. Da es mit dem Flicken nicht klappt, verschließen wir das Fenster vorerst, Papa wird sich um die Reparatur kümmern. Um halb zwölf begebe ich mich zur Calheta, wo ich an der Bushaltestelle warte. Als der Bus kommt, hält dieser aber unten an der Treppe zum Strand. flugs hingelaufen und für 1,40 € geht es in die Stadt.

Pico Castelo

Am Taxistand ist es voll und das erste Taxi gehört Joao, der mich zum Aussichtspunkt am Pico Castelo bringt. Es ist diesig und sehr schwül. Bereits nach wenigen Metern läuft mir der Schweiß aus allen Poren. Eisern gehe ich weiter. Nach einer halben Stunde habe ich den Gipfel erreicht. Die Insel liegt im Dunst, zarter Sprühregen setzt ein. Beim Abstieg nehme ich hier und da mal einen anderen Weg, erkunde die Landschaft am Berg. Schließlich gelange ich wieder an den Aussichtspunkt und entscheide mich für den Fußmarsch in die Stadt.

Schwimmen, Radeln, Laufen

In der Stadt gibt’s Churros, mit denen ich mich an den Strand setze. Als die die Reihe Fahrräder näher betrachte fällt mir auf, dass hier offenbar ein Triathlon stattfinden wird, da Schuhe in Körben danebenstehen. Auf dem Wasser sind bereits große Bojen vertäut, zahlreiche Menschen laufen in Ganzkörperbadeanzügen am Strand entlang. Um 15.25 Uhr ertönt unter lautem Jubel der Zuschauer der Startschuss. Rund 50 Athleten stürzen sich ins Wasser und schwimmen einmal um das Viereck aus gelben Bojen. Der erste ist nach 15 aus dem Wasser, schnappt sich sein Rad und läuft barfuß den mit Teppichen belegten Steinweg hinauf zur Straße, wo das Radrennen startet. Was für ein Gewusel!

Günstiges Abenteuer

Ich hole mir ein Eis und entdecke Jasmin, die mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren ist, um Postkarten einzuwerfen. Gemeinsam gehen wir zur Bushaltestelle. Der offene Bus entleert sich, das Ticket muss man am Schalter kaufen. Da die Straße gesperrt ist, muss der Busfahrer einen Umweg nehmen. An engen Stellen hupt er mehrmals, damit Taxen und andere Autos rasch den Rückweg antreten. Beim Kreisverkehr kommt ein Müllfahrzeug entgegen – wer ist stärken? Schließlich fährt der Bus rückwärts zurück in den Kreisel. Das deutsche Ehepaar hinter mir ist nicht begeistert, der Mann nebenan meint, andere würden für so ein Abenteuer richtig viel Geld bezahlen, hier gäbe es das für 1,40 €. Schließlich sind wir wieder auf der Hauptstraße, ab Vila Baleira bin ich die einzige im Bus, bis zur Calheta pfeift mir der Fahrtwind um die Ohren.

Letzter gemeinsamer Abend

Ich reserviere für heute Abend einen Tisch und gehe zum Haus. Erstmal duschen! Wir lesen alle noch eine Runde, dann machen wir uns auf zum Restaurant. Da es gut besucht ist, sitzen wir drinnen. Es gibt Espada und Rind, zum Nachtisch Schokokuchen. Der Rückweg ist feuchtfröhlich und so geht es dann auch mit Rummikub und Zehntausend weiter. Unbewusst zögern wir diesen letzten gemeinsamen Abend hinaus, ins Bett will irgendwie niemand so richtig. Schließlich fallen uns dann doch die Augen zu. Jasmin fängt mit Sieb und Schneidebrett noch ein Heupferd aus unserer Dusche, dann ist aber auch Schluss mit lustig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert