Samstag, 22. April 2017

Eine Leiche in der Küchentür, eine neben der Dusche. „Das war’s“, um mit Hannahs Worten zu sprechen.

Lesemodus an

Beim Frühstück machen wir eine Einkaufsliste, was wir für die letzten Tage noch benötigen. Dann begeben wir uns in Hängematte und Liegestuhl um zu lesen. Ich zumindest, Agathe hat was Fieses im Auge und kann nicht richtig gucken. Mein Knöchel tut unvermindert weh. Bis elf Uhr lassen wir uns den Wind um die Nase wehen und genießen die Sonne.

Busfahrt die erste

Ich ziehe einen Stützstrumpf an und die Wanderschuhe, damit geht es halbwegs. An der Calheta ist es richtig voll, überall Menschen. Klar – Wochenende! Der Bus kommt pünktlich um 11.45 Uhr und bringt uns für 2,80 € in die Stadt. Gesamtpreis für beide Reisenden wohlgemerkt. Wir gönnen uns ein Bolo do Caco, es gelingt mir nicht so richtig, unbemerkt ein Foto der Verkäuferin zu machen. Agathe begibt sich zum Taxistand und lässt sich zum Pico do Castelo hinaufbringen, um bis auf den Gipfel zu steigen. Ich tapse ein bisschen durch die Stadt, werfe Postkarten ein und telefoniere mit Frieda.

Wellenreiter

In der „Beach bar Porto Santo“ direkt am Pier lasse ich mich nieder und, gönne mir eine Brisa. Fuß hoch und lesen. Viele Ehepaare, die mit der Fähre für einen Tag hier sind. Er in langen Hosen und kariertem Langarmhemd, sie in Jeanskleid, das eher eine Longbluse ist, die so gerade eben den Allerwertesten verdeckt. Mit knapp 60 vielleicht nicht unbedingt das Kleidungsstück der Wahl… Ich stecke meine Nase wieder in „Noch so eine Tatsache über die Welt“ von Brooke Davis und bestelle eine Cola und ein Pasteis de tarta. Lecker. Zwischendurch schaue ich auf und beobachte die beiden Jungs, die sich mehr oder weniger elegant im Wellenreiten versuchen. Das Posen haben sie schonmal drauf. Es ist Flut, doch zwei Damen haben das nicht so ganz mitbekommen. Eine recht großzügig bemessene Welle überspült die eine, während die andere das Foto macht. Großartig. So auf das Meer hinauszuschauen hat echt was Meditatives an sich. Wellenrauschen, Sonne, Wind… Urlaubsfeeling pur. Um 15.30 Uhr ist Agathe zurück – mein Plan, sie auszusetzen hat leider nicht funktioniert, Anne! =) Wir gehen einkaufen und ich überlasse Agathe die Fischauswahl. Der eine kostet nur 60 Cent, wir haben keine Ahnung, was uns da erwartet und lassen uns morgen oder übermorgen mal überraschen.

Busfahrt die zweite

Der Bus ist wieder pünktlich und fährt um 16.15 Uhr los. Mit uns im Bus ein Insulaner, eine Schweizer Familie (Papa, Mama, Sohn, Tochter) und ein deutsches Ehepaar. Letztere wollen beim Hotel raus, aber der Bus hält ja nur, wenn man dem Fahrer Bescheid gibt. Die Frau geht nach vorne und flüstert: „Can you stop, please!“ Der Fahrer hört nichts, die Schweizer Dame wiederholt ein wenig lauter den Haltewunsch. Mini-Vollbremsung und die beiden stehen auf der Straße. Kurz drauf steigt die Familie aus, alle sagen brav „obrigada“ bzw. „obrigado“. Wir verpassen die Haltestelle kurz vor unserem Haus, Agathe bittet den Fahrer, anzuhalten – und das tut er dann auch direkt vor unserer Haustür. Perfekt!

Arbeit im Urlaub

Wir verstauen die Einkäufe und legen uns auf die Terrasse. Es gibt Bolo do Arroz und Joghurt mit Obst. Da man ja nie so ganz ohne Arbeit sein kann, reden wir zumindest drüber. Muss ja auch mal sein. Agathe geht duschen, ich schreibe Tagebuch. Gegen halb sieben beginnen wir mit dem Kochen. Es gibt Espada, Gurken-Tomaten-Salat und – klar – Süßkartoffel. Nach dem Abwasch geht es hinunter zur Calheta. Selbst heute am Samstag hat sie bereits seit 18 Uhr geschlossen. Heute und morgen finden auf der Kartbahn irgendwelche Rennen statt, davon bekommen wir am anderen Ende der Insel hoffentlich nichts mit…

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