Montag, 19. Dezember 2016

Mit der U-Bahn geht es zum Café Prückel. Der Charme eines Cafés aus den 50er Jahren hat es nicht verloren, in die tiefen Polster versinkend gibt’s ein Wiener Frühstück. Die Treppe zu den Toiletten befindet sich zwischen den beiden Eingängen zur Küche, ziemlich skurril.

Wien im Kaufrausch
Ich schlendere durch die Wollzeile bis zum Stephansdom. Unterwegs muss ich in eine Buchhandlung. Und in noch eine. Und… Nein, da bleibe ich standhaft. Biege dann ab zum Albertinerplatz. Bei Wilhelm Jungmann & Neffe erstehe ich für Tobias Manschettenknötchen. Toller Laden: Vom Boden bis zur Decke Stoffe. Dazu Fliegen in allen Farben, die sich auf langen Stangen am Fenster tummeln. Vor einem Geschäft versammeln sich rund 30 Asiaten für ein Gruppenfoto – doch zahlreiche Autos (stehend und fahrend) machen dies zu einem fast unmöglichen Unterfangen.
Die Zeit schreitet rasch voran und im Tirolerhof gibt es Kaiserschmarren. Die Portion ist mächtig, ich lasse mir den Rest einpacken.
Um 15 Uhr treffe ich Manuel am Café Central. Wir haben lange zusammen im Orchester gespielt, seit zwei Jahren studiert er nun in Wien. Die Schlange ist lang, daher gehen wir weiter zum Café Landtmann, wo tatsächlich ein Plätzchen für uns frei ist. Die Esterházy-Torte schmeckt vorzüglich – also ein Stück davon, nicht die ganze Torte!

Da pfeift der Wind

Manuel zeigt mir die Uni, hier hätte es mir auch gefallen! Zahlreiche Studierende sitzen im Lesesaal und sind fleißig, viele haben es sich auf den Stufen im Gebäude gemütlich gemacht. Bei Demel erstehe ich ein paar Pralinen für sehr viel Geld. Nunja. Bei eisigem Wind zieht es uns bis zum Karlsplatz, wo eine lebendige Krippe inmitten des Kunsthandwerkermarktes die Kinder anzieht. Wir kämpfen uns weiter bis zum Belvedere. Der untere Eingang ist bereits gesperrt, am oberen kommen wir zwar rein, können aber den perfekten Blick auf die Stadt nicht ganz erhaschen. Der Weihnachtsmarkt ist urig und nicht überlaufen.

Theater, Theater
Im Cafe Schwarzenberger wärmen wir uns auf. Die Teekarte ist sehr umfangreich und der Tee wird offen serviert. Dann wird es Zeit für den Abschied. Manuel macht sich auf den Heimweg, ich zum Konzerthaus. Mein Platz im Mozartsaal ist in der letzten Reihe – dank der treppenartig angelegten Sitzreihen habe ich einen perfekten Blick auf die Bühne. Thomas Gansch, Brigitte Gansch („Meine kleine große Schwester.“), Leonard „Professor“ Paul, und Michael Hornek begeistern 90 Minuten lang das Publikum mit Witz, Charme, perfekten Harmonien und liebevoll vergessenen Texten. Ich bin geflashed. Im eisigen Wind trete ich mit der U4 und der U2 den Heimweg an.

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