Sonntag, 6. Februar 2011

Gegen halb acht stehe ich auf und gehe duschen. Nach einiger Zeit kommt sogar warmes Wasser aus dem Hahn. Ich frühstücke, vom Südameriaker ist nichts zu sehen.
Ich beschließe, den ganzen Tag am Strand zu verbringen und creme mich dick mit Sonnencreme ein. Nun sitze ich am ehemaligen Landungssteg undterhalb des Wasserträgers und sehe zu, wie die Lobo Marinho einläuft. Der Stern sticht vom beinahe wolkenlosen Himmel, der Wind weht angenehm aus Süd-Südwest. Außer ein paar Anglern am Steg ist nicht viel los – das wird sich gleich ändern… Es strömen weniger Touristen von der Fähre, als ich dachte.
Gegen 12.00 Uhr gehe ich wenige Schritte weiter und gönne mir Espada com banana – immer wieder großartig! Ich muss schnell essen, sonst wird der Brokkoli kalt.
Langsam trotte ich den Strand entlang Richtung Calheta. Ich müsste mal dringend auf die Toilette, doch jetzt im Winter haben viele Restaurants geschlossen. Zum Glück haben die kostenlosen öffentlichen Toiletten, die sogar sehr gut gepflegt sind!, am Zarco geöffnet. Zurück am Strand krempel ich die Hosenbeine hoch und setze mir den Sonnenhut auf. Vereinzelt liegen halbnackte und ziemlich käsige Pärchen im Sand, deren Haut sich langsam aber sicher rötlich färbt. An einer der hölzernen Treppen mache ich eine lange Pause und genieße den Blick hinaus aufs Meer. Ist das das Ende der Welt? Fallen wir hinunter, wenn wir weiter segeln? Kein Wunder, dass sich die Menschen bei diesem Anblick diese Frage stellten. Meine Seele baumelt, tankt auf, schöpft neue Kraft, neue Energie. Diese Gelassenheit wünsche ich mir für zu Hause.
Einkaufen in der Stadt, dann zurück zur Jugendherberge in die Küche. Der Südamerikaner kommt rein, komplett neu eingekleidet – ganz in weiß. Er hofft, dass bei mir alles Okay sei, bedankt sich für den netten Abend und wünscht mir noch einen angenehmen Aufenthalt auf Porto Santo.
Die Sonne versinkt hinterm Pico de Ana Ferreira, ich schieße noch schnell ein Foto. Es wird kühl, ich ziehe mich in den Aufenthaltsraum zurück. Lesen und Musik hören, den Tag im schwindenen Licht ausklingen lassen. Stille senkt sich auf die Insel, mein Bett ruft.

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