Mittwoch, 9. Februar 2011

Starker Wind und vor das Fenster prasselnde Regentropfen wecken mich gegen 7.00 Uhr. Ich mag nicht aufstehen, wälze mich noch eine Weile hin und her. Um halb acht gehe ich duschen. Durch die geöffneten Fensterchen dringt feiner Sprühregen in den Duschraum. Nach mehrmaligem Drücken auf den Duschknopf von Grohe kommt endlich warmes Wasser aus der Leitung.
Küche und Aufenthaltsraum sind verlassen, sämtliche Türen geschlossen. Ich kann in Ruhe frühstücken. Joseph, der seine Lebensmittel immer in seinem Zimmer deponiert, schluft in den bereits bekannten Hotelbadelatschen gegen halb neun in die Küche. Draußen verzieht sich langsam der Regen, aber die Wolken hängen weiterhin tief, der Pico de Ana Ferreira hebt sich nur undeutlich von dem dunklen Wolkenband ab. Der Wind lässt die Wedel der Palmen sich bis zur Erde biegen – kein schöner Tag für einen Ausflug, höchstens nachmittags das Columbus-Museum. Vor dem Fenster spaziert ein Mann mit Rucksack und durchsichtigem Regenponcho her – wo der wohl herkommen mag? Wir werden es sehen.
Ich verbringe eine Stunde am Computer, draußen lässt der Regen allmählich nach, sogar die Sonne lugt hervor. Ich schnappe mir die Regenjacke und gehe in die Stadt. Ziellos schlendere ich von einem Geschäft in das nächste, ohne jedoch fündig zu werden. Für 1,50 € besuche ich das Columbus-Museum, das mich mit seinen unzähligen Texten überfällt. Im caiscafe gönne ich mir einen heißen Kakao und lese. Hinter mir läuft der Fernseher.
Gegen halb zwei bin ich wieder in der Jugendherberge – Gottseidank trifft gerade die Frau mit der riesigen Brille und ihrer Nähmaschine im Gepäcl ein, die mir aufschließt. Ich entdecke zwei deutsche Zeitschriften. Mit der instyle kann ich nicht wirklich viel anfangen, in der myself hingegen findet sich das ein oder andere Lesenswerte. Joseph taucht auf, ist verdutzt, warum und wann man mir die Tür geöffnet hat, er sei schließlich schon lange draußen gesessen. Ahja. Nach einer Zeit tauchen zwei der drei „Studenten“ auf. ich setze mich draußen auf die Terrasse, genieße die vereinzelten Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die Wolkendecke bahnen. „Das Regenorchester“ habe ich ausgelesen.
Die Küche darf ich noch nicht benutzen, da es erst 17.40 Uhr ist. Komische Regelung. Egal. Gleich gibt es ein letztes Mal Nudeln mit Mais-Tomaten-Soße. Nach dem Essen erscheint Joseph, isst sich sein typisches Süppchen. Draußen regnet es, die Wolken malen bizarre Formen an den Himmel. Ich höre Musik und relaxe. „Das Gegenteil von Oben“ von Oliver Uschmann nähert sich dem Ende. Ganz so, wie mein Urlaub. Ich habe stets das Gefühl, wochenlang hier gewesen zu sein und nicht nur sechs Tage. Da Joseph wieder seine Wasser-im-Topf-ins-Bad-bring-Aktion durchführt und sich danach frisch „gewaschen“ wieder zu mir setzt, bleibe ich nicht mehr lange und verlagere das Musik hören auf mein Zimmer. Ich beginne zu packen, lese noch eine Runde und gehe recht früh schlafen.

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