Donnerstag, 10. Februar 2011

Ich habe wieder sehr unruhig geschlafen. Um 7.00 Uhr stehe ich auf, mache mich fertig, packe meine Sachen.
Beim Frühstück taucht einer der Studenten auf. Alex und ich kommen ins Gespräch. Er ist Diplom-Ingenieur Umwelttechnik, gönnt sich jetzt mit zwei Kumpels drei Wochen Madeira und Porto Santo. Der Sturm und der Regen gestern haben ihre beiden Zelte zerfetzt, er hat sich mit seinem Zelt angeblich sogar einmal überschlagen. Die drei kommen aus Nürnberg, aber Harry, der nun auftaucht, lebt in Berlin. Der Kaffeeautomat funktioniert nicht, Alex geht erstmal eine rauchen. Harry pellt in aller Seelenruhe eine Orange. Er war bereits vor 10 Jahren schon einmal hier. Der ältere Herr ist Fotograf, ziemlich arm und sauer, dass er den Flieger hat nehmen müssen, warum auch immer. Ich schenke Alex den Rest meiner Himbeermarmelade, dann packe ich die letzten Sachen, lese „Das Gegenteil von oben“ zu Ende und mache mich auf den Weg zum Strand. Das Gepäck darf ich freundlicherweise auf dem Zimmer lassen. Unterwegs begegnen mir die drei, sie waren in der Stadt frühstücken. Meine letzte Flasche Wasser bekommen sie auch noch, kann ich eh nicht mit ins Flugzeug nehmen.
Am Strand laufe ich bis zu dem steinernen Wall an dem Restaurant Solaris oder so ähnlich. Kurz vor zehn taucht am Horizont, auf einer Höhe mit der Ilhó dé Cal die Lobo Marinho auf. Gut, dass ich das Flugticket für die SATA bereits habe, sonst hätte ich mich spätestens jetzt um einen Flug kümmern müssen, da die Fähre gestern wegen des Sturms ja gar nicht fuhr.
Auf dem Weg zurück sehe ich Yvonne und Joseph, erstere grüßt, ich grüße zurück, letzteren übersehe ich geflissentlich. Vor dem Pingo Doce treffe ich ein letztes Mal die drei Jungs. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Urlaub und gute Erholung. IM Pingo Doce erwerbe ich Bananen als Mitrbingsel und Maracuja-Mus oder so ähnlich. Mal gucken, was genau das ist…
Pünktlich um 11.00 Uhr bin ich in der Jugendherberge, hole meine Sachen, setze mich in die Küche. Einmal Kartoffelbrei aus der Tüte und noch einmal aufs Klo. Auf dem Weg zurück treffe ich Yvonne, die gerade meine Nachricht gelesen hat. Wir unterhalten uns noch eine Weile, sie meint, ich müsse mal nach Costa Rica reisen, da gäbe es wunderschöne Landschaften und es wäre toll, dort zu wandern.
Dann geht es Richtung Flughafen. Die Sonne brennt, dennoch schaffe ich die Strecke in 20 Minuten. Da heißt es wieder: Warten! Ich bin Passagier Nummer 5. Die Sicherheitskontrollen sind lächerlich. Ich sitze alleine in der „Abflughalle“. Ein Regenguss geht nieder, zieht sich von Süd nach Nord über das Gebäude hinweg. Telefoniere kurz mit Papa. Der Flieger hebt überpünktlich ab, von meinem Sitz aus sehe ich das rechte Rad – und unser Haus unter mir verschwinden. Nur elf Passagiere und ein Steward. Ulkig. Butterweiche Landung, kurze Fahrt mit dem Bus. 10 Strelizien kaufen, einchecken. Fenster rechts, Reihe 4. Hotelbusse mit überwiegend deutschen Touristen trudeln ein. Vorbei ist’s mit Ruhe und Gelassenheit – und nach dem Flug zurück nach Düsseldorf auch mit dem Urlaub für dieses Jahr.

2 Kommentare

  1. voll toller Reisebericht!!! Liest sich, als wäre man dabei gewesen bzw hat ne Bildergeschichte vor sich. Da bekomm ich glatt Lust, direkt in den nächsten Flieger zu steigen 🙂

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